Memory Wars - Elizabeth Loftus und die Macht der Erinnerung
Elizabeth Loftus erforscht seit den 1970er Jahren die Grenzen und Fallstricke der menschlichen Erinnerung und zählt zu den wichtigsten Psychologinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Arbeit führt sie in die brisantesten Gerichtsverfahren unserer Zeit, darunter der Fall Michael Jackson, Harvey Weinstein und viele weitere, in denen es um Mord, sexuellen Missbrauch und systematische Gewalt geht. In diesen medial inszenierten Prozessen hinterfragt Elizabeth Loftus den Wahrheitsgehalt von Zeugenaussagen und regt damit eine grundsätzliche Debatte um die Beweiskraft von Erinnerungen an.
In ihrer Forschungsarbeit führte sie zahlreiche Experimente über das menschliche Gedächtnis und seine Fähigkeit durch, aus Erinnerungen die Vergangenheit zu reproduzieren. Dabei konnte sie belegen, dass Erinnerungen nicht zwingend tatsächlich Erlebtes wiedergeben, sondern durch zahlreiche Einflüsse verfälscht sein können.
Darüber hat sich in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung eine erbittert geführte Debatte entwickelt, die als „Erinnerungskrieg“ bezeichnet wurde. Auf der einen Seite die Position einer möglicherweise verfälschenden Einflussnahme auf die Erinnerungen einer Person und andererseits, dass wiedergewonnene Erinnerungen wahr sind, so dass ihnen stets zu glauben sei. Insbesondere in den zahlreichen Prozessen um Missbrauch in den letzten Jahren spiegelt sich das wider. Loftus bleibe, so hieß es anlässlich einer Preisverleihung, „eine wichtige Figur in diesem sich entfaltenden Drama aus Erinnerungen und Verbrechen.“
Basierend auf ihrer Forschung und Material aus aufsehenerregenden Fällen wirft der Film einen eindringlichen Blick auf das Spannungsfeld zwischen Wahrheit und Gerechtigkeit - und rückt dabei die Macht der Erinnerung ins Zentrum. Ein Film, der die grundlegende Frage stellt: Können wir unserem Gedächtnis trauen?
ak
Buch: Hendrik Löbbert, Caroline Ektander
Regie: Hendrik Löbbert
Kamera: Hajo Schomerus
Musik: Caroline Kox, Antonio de Luca
Produktion: Corso Film, Erik Winker, Martin Roelly, Ümit Uludağ, Vanessa Christoffers-Trinks
Bundesstart: 11.09.2025
Start in Dresden:
FSK: ab 12 Jahren