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Kill the Jockey

Thriller/Komödie, Argentinien/Mexiko/Spanien/Dänemark/USA 2025, 96 min

Remo Manfredini (Nahuel Pérez Biscayart) ist ein herausragender Jockey, ein Hauch von Halbwelt und Glamour umgibt ihn. Allein, seine Karriere scheint am Ende, sein Leben außerhalb der Rennbahn ist von Alkohol, Drogen und einer existenziellen Verlorenheit geprägt. Seine hohen Schulden bei der Mafia drohen endgültig alles zu zerstören, die Beziehung zu seiner schwangeren Freundin Abril (Úrsula Corberó) gibt ihm keinen Halt. Er versucht ein Comeback, doch das Rennen endet desaströs, Remo büßt sein Gedächtnis ein. Dieser Verlust scheint seine Chance. Befreit von der Last der Vergangenheit verliert er sich in den Straßen von Buenos Aires auf der Suche nach einer neuen Identität; Mafiaboss Sirena (Daniel Giménez Cacho) aber will sein Geld zurück.
Der argentinische Regisseur Luis Ortega (»Der schwarze Engel«, 2018) inszeniert einen phantastisch surrealen Mix aus Verfolgungsjagd und Selbstfindungsprozess, spielt versiert mit dem An- und Ausprobieren verschiedener Identitäten. Der rauschhafte, in starken knalligen Bildern erzählte Transformationsprozess wird düster grundiert, durch die Figur des Provinz-Polizeichefs Malevo Ferreyra (Jorge Prado), in Argentinien ein Symbol für Selbstjustiz und Folter während der Militärdiktatur.
»Kill The Jockey« ist ein wahrhafter Autorenfilm, stilisiert, überbordend, klassische Erzählmuster verweigernd. Luis Ortega hat eine unverwechselbare Handschrift entwickelt und Nahuel Pérez Biscayart überzeugt als Remo mit enormer physischer Präsenz und fast pantomimischem Spiel. Eine groteske Tragikomödie, die Exploitation und Queerness verbindet und mit starken Tanz-Szenen, grellen Kostümen und einem wilden Soundtrack glänzt. Pedro Almodóvar dürfte begeistert sein.
Grit Dora