Der Krieger und die Kaiserin

Drama, Deutschland 2000, 135 min

Nach einem schweren Verkehrsunfall wird Sissi (Franka Potente), die als Krankenschwester in einer psychiatrischen Anstalt arbeitet, von einem mysteriösen Mann gerettet, der danach spurlos verschwindet. Nach ihrer Entlassung macht sich Sissi auf die Suche nach ihm, der das „Wunder“ vollbrachte. Schließlich findet sie Bodo (Benno Fürmann), der gemeinsam mit seinem Bruder auf einem Hügel über der Stadt wohnt. Doch um ihn und seine Liebe zu gewinnen, muss sie mehr wagen, als sie sich je hätte träumen lassen - denn während Bodo gegen seine Gefühle ankämpft, versucht Sissi ihren zu folgen und sie zu leben…
Nach der emotionalen Starre der »Tödlichen Maria«, den Gefühlswirrungen seiner Protagonisten in »Winterschläfer« und der großen Dynamik von »Lola rennt« beleuchtet Tom Tykwer in seiner vierten Kinoproduktion weitere Facetten des Lebensgefühls seiner Generation. In einer spannenden Geschichte vereint er erneut ein raffiniertes Spiel aus Liebesgeschichte und Thriller. Mit einer nach seinem letzten Film zunächst ungewohnt langsam erscheinenden Kamera gelingt dem Regisseur, was heute nur noch wenige schaffen: Eine Geschichte in Bildern zu erzählen und darüber Gefühle, Stimmungen und menschliche Wärme auf den Zuschauer zu übertragen. Die erste Riege der deutschen SchauspielerInnen trägt mit einer hervorragenden Leinwandpräsenz das ihre dazu bei. Neben den beiden Hauptdarstellern sollten auch Joachim Król als Bodos Bruder und Steini alias Lars Rudolph hier nicht unerwähnt bleiben.
Versuchen Sie also Lola rennt für zwei Stunden aus dem Hinterkopf zu streichen, dann wird Sie Der Krieger und die Kaiserin gefangen nehmen.
Stefan Ostertag

Buch: Tom Tykwer

Regie: Tom Tykwer

Darsteller: Franka Potente, Benno Fürmann, Joachim Król, Jürgen Tarrach, Lars Rudolph, Marita Breuer, Melchior Beslon, Ludger Pistor

Kamera: Frank Griebe

Bundesstart: 12.10.2000

Start in Dresden: 12.10.2000

FSK: ab 12 Jahren