Am Rande der Stadt

Drama, Griechenland 1998, 90 min

Der junge griechische Regisseur Constantine Giannaris beschreibt in Am Rande der Stadt die Situation junger griechischer Russen in Athen. Vor Jahren aus Kasachstan ausgewandert, erinnert die Stellung dieser „Pontioi“ genannten Gruppe an die der Wolgadeutschen in der Bundesrepublik.
Im Film geht es weniger um den Normalbürger, Giannaris stellt in den Mittelpunkt seines Streifens eine Gruppe junger „Pontioi“ um den charismatischen Sasha aus dem heruntergekommenen Viertel Menidi, die in den Clubs der Stadt abhängen, mit Cabriolets durch das nächtliche Athen düsen und Bordelle abklappern. Die Jungs leben von kleineren Diebstählen und Freiern, die sie am Omonia-Platz auflesen. Außerhalb der gängigen Wertemaßstäbe lebend, sind sie Fremde in Athen. Russen oder Griechen? Schwul oder Hetero? Fragen die offen bleiben müssen, und Konfrontationen die vorprogrammiert sind.
Für Sasha übt der Moloch der Großstadt eine verführerische Macht aus, sein jetzige spielerische Zustand erscheint nur als Übergang zu einem traumhaften Leben. Doch die Stadt ist ein skrupelloser Moloch, der für Sasha und seine Freunde zur Falle wird…
Ein ehrlicher und kontroverser Film, der sich an großen Vorbildern orientiert und es vermag, eine eigene, kraftvolle Sprache zu entwickeln. Vielleicht gelingt ihm ein ähnlicher Erfolg wie Hamam.