Wer früher stirbt, ist länger tot
Wenn der elfjährige Sebastian sich etwas in den Kopf setzt, wie soll es da je wieder herauskommen. Denn darin gerät er genau nach dem Vater, ein typisch bayrischer Dickschädel. Vater ist schon viel zu lang ein alleinstehender Witwer. Der wird ganz deppert im Kopf, sagen die Leute vom Dorf. Vor allem die Stammtischler reden dem Jungen ins G’wissen: „Bub, was dein Vater ist, der Kandlerwirt, der braucht’s g’schwind a neue Frau“.
Dem frommen Lausbuben kommt eine solche Aufgabe gerade recht, weil er glaubt, es sei seine Schuld gewesen, wenn die Mutter bei seiner Geburt gestorben war. Fortan vermischen sich zwei tiefschürfende Bedürfnisse bei Sebastian. Zum einen muss er Buße tun und versuchen sich von seinen Sünden reinzuwaschen, indem er dem Herrn Vater eine neue Frau beschafft, koste es was es wolle. Und zum anderen, falls Ersteres scheitert, sollte er anderweitig versuchen, die Unsterblichkeit zu erlangen. Hierbei bieten sich die verschiedensten Möglichkeiten an.
Man könnte einen Hasen in die Luft jagen. Alternativ dazu erschiene ein unsittlicher Antrag seiner Lehrerin Veronika gegenüber sehr erfolgversprechend. Doch zunächst buhlt er um die Aufmerksamkeit der Nachbarin Kramer, die ihm wie geschaffen scheint für seine Pläne. „Eine mit G’schick, mit Grips und einem gescheiten Arsch solllte es schon sein“, meinten auch die um Rat befragten Stammtischler. Doch der Junge müht sich vergebens, Sebastians Vater scheint die genannten Vorzüge bei Frau Kramer nicht zu bemerken. Und während der Junge glaubt, alles sei hoffnungslos verloren, begegnen sich, auf wundersame Weise immer wieder befördert durch neue Lausbübereien, sein Herr Vater und die Frau Lehrerin.
Also kann sich der Bub jetzt ungestört dem Projekt mit der Unsterblichkeit widmen. Wieder bekommt er den entscheidenden Tipp von einem Erwachsenen. Alfred ist Radiomoderator und weiß ganz bestimmt, dass nur ein Rockmusiker unsterblich wird. Jetzt heißt es herauszufinden, wie man in Germringen ein Rockstar wird. Doch auf dem Weg zum Ruhm wird er erneut abgelenkt. Wie sich herausstellt, ist Veronika Alfreds Frau und somit nur schwerlich in der Lage, weiterhin von Sebastians Vater empfangen zu werden. Der Junge fasst einen letzten Plan: Alfred muss weg.
alpa kino
Buch: Marcus H. Rosenmüller, Christian Lerch
Regie: Marcus H. Rosenmüller
Darsteller: Markus Krojer, Fritz Karl, Jule Ronstedt, Jürgen Tonkel, Saskia Vester, Franz Xaver Brückner, Johann Schuler, Sepp Schauer, Pia Lautenbacher
Kamera: Stefan Biebl
Musik: Gerd Baumann
Produktion: Roxy Film, Andreas Richter, Annie Brunner, Ursula Woerner, Bettina Reitz, Dr. Cornelia Ackers
Bundesstart: 17.08.2006
Start in Dresden: 17.08.2006
FSK: ab 6 Jahren