Lissy

Drama, DDR 1957, 89 min

Lissy arbeitet an einem Tabakstand nahe dem Berliner Kurfürstendamm. Zuhause im Wedding heißt sie Liesbeth Schröder und ist Tochter eines sozialdemokratischen Arbeiters.
Lissy will raus aus dem Armeleutemilieu. Sie gefällt den Männern - auch dem gutaussehenden Angestellten Alfred Fromeyer, dessen Frau sie wird. Doch die Träume von Aufstieg und Glück sind in der Zeit der Massenarbeitslosigkeit 1932 schnell ausgeträumt: Fromeyer geht zur SA. Auch Lissys Bruder trägt bald die braune Uniform, bis ihn die eigenen „Kameraden“ erschießen. Da steht Lissys Entschluss fest. Sie wird ihren eigenen Weg gehen.

In »Lissy« findet Konrad Wolf Bilder, die an G.W. Pabsts Filme der „Neuen Sachlichkeit“ und de Sicas Neorealismus genauso erinnern, wie an Slatan Dudows »Kuhle Wampe«. Dabei geht es Wolf nicht allein um die Darstellung prekärer Lebensbedingungen, sondern um die Frage, wie der Faschismus Millionen Deutsche in seinen Bann ziehen konnte.