Sterne

Drama, DDR/Bulgarien 1959, 92 min

Eine Liebesgeschichte aus kalten Zeiten: In einer bulgarischen Kleinstadt wird ein Durchgangslager für griechische Juden eingerichtet, die auf ihren Transport nach Auschwitz warten müssen. Unter ihnen Ruth, eine junge jüdische Lehrerin, die den deutschen Unteroffizier Walter um Hilfe für eine Frau bittet, die in den Wehen liegt. Diese Begegnung wird für Walter zum einschneidenden Erlebnis. Seine aufblühende Liebe zu Ruth ist ohne Hoffnung auf Erfüllung. Der Film erzählt exemplarisch die Geschichte des Unteroffiziers Walter, den der Krieg gleichgültig gemacht hatte und den erst das Entsetzen wieder in ein fühlendes Wesen verwandelte.
Konrad Wolf gelang damit ein Appell gegen Gleichgültigkeit und Vergessen. 1959 erhielt er dafür in Cannes den Jury-Sonderpreis. Der Film gehört zu den Höhepunkten der antifaschistischen Traditionslinie, die die DEFA konsequent seit ihrem Bestehen pflegte. Ausgewählt von Filmhistorikern und -journalisten im Verbund Deutscher Kinematheken als einer der 100 wichtigsten deutschen Filme aller Zeiten.