Elsa und Fred

Komödie/Drama, Spanien/Argentinien 2005, 108 min

Eine Lovestory und Komödie ähnlich dem unkonventionellen Kultfilm »Harold und Maud«, nur dass hier beide Liebende etwa achzig Jahre alt sind.
Die Story beginnt etwas kantig. Der Rentner Alfredo (Manuel Alexandre) zieht nach dem Tod seiner Frau in eine kleine Wohnung. Alfredo ist korrekt und ordentlich. Die neue Nachbarin ist die überdrehte und extrovertierte Argentinierin Elsa (China Zorilla). Schon am Tage des Umzugs verkracht sie sich mit Alfredos Tochter Cuca, weil Elsa beim Ausparken ihren Wagen etwas zertrümmert und nicht ansatzweise einsieht, irgend etwas falsch gemacht zu haben. Elsas Sohn Gabriel (Roberto Carnaghi), ein erfolgreicher Geschäftsmann, ist die Situation sehr unangenehm und will den Schaden begleichen. Das sieht Elsa aber anders. Statt dessen tischt sie dem gutmütigen Alfredo eine Geschichte auf, dass es dem Sohn doch finanziell ach so schlecht geht. In der Tat gibt es noch den zweiten Sohn, ein eher erfolgloser Künstler, dessen einzige Befürworterin die Mutter ist. Gleichzeitig bietet Elsa alle Energie auf, um Alfredos Herz nach allen Regeln der Kunst zu erobern.
Trotz vieler Macken, die mitunter Erstaunliches bewirken, ist Elsa auch eine sehr liebenswürdige Frau und treibende Kraft des Filmes. Trotz ihres hohen Alters verleihen die beiden dem Film den gewissen Drive. Was die Komödie stark prägt, sind Alfredos trockene und treffende Kommentare. Marcos Carnevale (Drehbuch und Regie) hat mit »Elsa und Fred« auch eine ganz persönliche Hommage an Federico Fellinis Klassiker »Das süße Leben« (La dolce Vita) geschaffen. Eine Geschichte, die unterhält und berührt.
Bettina D. Schneider
BSC