Andrej Rubljow (Teil 1 und 2)
Der Mönch und Ikonenmaler Andrej Rubljow wandert durchs Russland des Mittelalters, um mit seiner Kunst die Kirchen des Landes zu gestalten. Was er vorfindet, sind Dummheit, Intrigen und Intoleranz, korrupte Politiker und verlogene Religionen, schließlich brutalste Gewalt. Er verliert den Glauben an das Leben und an die Menschen und legt ein Schweigegelübde ab. Doch als ein dreizehnjähriger Bursche statt zu verhungern behauptet, er könne Glocken gießen und mit dieser übermächtigen Aufgabe sein Überleben sichert, findet auch Rubljow den Glauben an die Menschen zurück.
Andrej Tarkowski schuf mit seinem zweiten Film ein zeitloses Epos über Gott und die Welt. Der Osten strafte ihn mit Verhinderung. Künstlerische Unausgereiftheit und historische Ungenauigkeit wurden ihm vorgeworfen und seine Arbeit und der Kinoeinsatz über Jahre behindert.
Der Westen strafte ihn mit Ignoranz. Erst als die sowjetische Kulturbürokratie so dumm war, einem ihrer größten Künstler, die Heimat zu verweigern und ihn damit zum Dissidenten-Dasein zwang, wurde er mit »Stalker«, »Nostalgie« und »Opfer« auch im westlichen Kulturkreis bekannt. Doch seinen »Andrej Rubljow« kennt aus der Gegend westlich der Elbe kaum ein Mensch. Aber das kann sich ja ändern, denn eines bleibt gültig - mindestens alle zwei Jahre einmal mein Lieblingsfilm in der Schauburg.
Buch: Andrej Michalowitsch Kontschalowski, Andrej Tarkowski
Regie: Andrej Tarkowski
Darsteller: Anatoli Solonizyn, Iwan Lapikow, Nikolai Grinko, Nikolai Sergejew, Irma Rausch, Juri Nikulin
Kamera: Wadim Jusow
Musik: Wjatscheslaw Owtschinnikow
Produktion: Mosfilm
Bundesstart: 13.08.1973
Start in Dresden:
FSK: ab 16 Jahren