Darwins Albtraum

Dokumentation, Österreich/Frankreich/Belgien 2004, 107 min

Ein wissenschaftliches Experiment bildet den Ausgangspunkt von Hubert Saupers verstörendem und zugleich packendem Dokumentarfilm, der gerade erst mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet wurde.
In den 1960ern wurde eine neue Spezies im Viktoriasee ausgesetzt: Der Nilbarsch, ein gefräßiger Räuber, der fast den gesamten Bestand einheimischer Fische ausmerzte und damit zur akuten Bedrohung für das natürliche Gleichgewicht des Sees wurde. Unternommen wird dagegen jedoch nichts, denn die weißen Filets des Nilbarsches sind ein weltweiter Exportschlager. Riesige Flugzeuge treffen täglich ein um den Fischfang gegen eine Fracht auszutauschen, über die niemand etwas wissen mag - Kalaschnikows und Munition für die unzähligen Kriege im „dunklen“ Zentrum des Kontinents. So hat die blühende multinationale Fisch- und Waffenindustrie ein verheerendes Bündnis am Ufer des weltgrößten tropischen Binnensees geschaffen: eine Armee einheimischer Fischer, Weltbankvertreter, Straßenkinder, afrikanischer Minister, EU-Kommissare, tansanischer Prostituierter und russischer Piloten.