Vengo

Drama, Frankreich/Spanien 2000, 90 min

Der in Algerien geborene und heute in Frankreich lebende Regisseur Tony Gatlif bringt nach seinem letzten Film »Gadjo Dilo« mit »Vengo« erneut das Leben auf die Leinwand. Leben, das bedeutet für ihn vor allem, die Schicksale von Menschen, die Vermittlung von Kulturen und nicht zuletzt die Faszination von Musik in Geschichten zu packen, in eindrucksvolle Bilder zu setzen und so seinem Kinopublikum zu vermitteln. Mit „Vengo“ ist ihm das erneut eindrucksvoll gelungen.
Seine Geschichte entführt uns diesmal nach Andalusien und wird maßgeblich vom Rhythmus des Flamenco getragen. Caco kommt hier nicht über den Tod seiner Tochter hinweg. Gemeinsam mit seinem behinderten Neffen Diego ertränkt er seine Trauer in Musik. Ausgelassene Feste, Frauen und der Flamenco lassen ihn den Schmerz für kurze Zeit vergessen. Doch wir sind tief im spanischen Süden. Hier geht es immer auch um die Ehre. Und Cacos Familie hat eine Blutschuld gegenüber der Familie Caravaca. Einer wird am Ende bezahlen müssen…
Mit zutiefst authentischen wie intensiven Bildern erzählt Gatlif fast ausschließlich mit Laiendarstellern von Menschen und ihrer kulturellen Verwurzelung. Geballte Lebenslust, aber auch Schmerz und Leid vereinen sich im Flamenco und spiegeln damit das Herz der andalusischen Kultur wieder. Und wenn Tony Gatlif sagt: Vengo ist ein Schrei, ein Gesang, ein Loblied auf das Leben, die Liebe, die Trauer und den Preis des Blutes. Eine Hymne auf den mediterranen Süden“, bleibt mir nur die Empfehlung, gönnen Sie sich diesen Ausflug in die Ferne!