Mexican - Eine heiße Liebe

Thriller, USA 2001, 123 min

„The Mexican“ ist ein erstaunlich kunstfertig gearbeiteter Revolver, der, man weiß halt nie genau wann, schon mal nach hinten losgeht, also ein wahres Eigenleben führt. Genauso geht es diesem Film, denn bisher hat noch niemand eine so kuriose und undisziplinierte Mischung aus einer romantischen Komödie und einem Actionthriller auf die Leinwand zu bringen vermocht, wie es hier Regisseur Gore Verbinski gelungen ist. Wenn Brad Pitt, als Mafiabote Jerry, die legendäre Schusswaffe heim in Gottes gelobtes Land holen soll und dabei nichts als einen Straßenköter als Gehilfen hat, während er von einem Fettnäpfchen in das nächste stolpert, bleibt kein Klischee ausgespart und kein Lachmuskel ungerührt. Genauso geht es in der zweiten Erzähllinie. Da ist Samantha (Julia Roberts), die Jerry vor die Tür gesetzt hat, weil er sein ewiges Versprechen, sie in Las Vegas zu heiraten, wieder einmal nicht eingehalten hat. Aber, während Pitt in Mexico Blödsinn verzapft, wird sie vom schwulen Killer Leroy (James Gandolfini) ausgerechnet auch dorthin entführt. Und noch während sie irgendwie versucht, ihrem Möchtegernpeiniger einige Lebensart abzuringen, trifft sie ihren Geliebten, und der dritte Teil des skurrilen Katastrophenkarusells kann seinen Anfang nehmen. Also: Pitt sorgt für den Humor, Roberts für die Seele und Gandolfini, ihm gelingt etwas großartiges, er gibt den interessantesten und vielschichtigsten Bad Guy, seit John Travolta in Schnappt Shorty. Alles in allem ist das dann wohl eines der großen Ereignisse dieses Kinosommers.