Suzhou River

Drama, China/Deutschland 1999, 83 min

Alles beginnt mit einem namenlosen Videofilmer in der Millionenstadt Shanghai. Ausgerüstet mit seiner Kamera wandert der Ich-Erzähler durch die Straßen von Shanghai und fängt Geschichten ein. Seine Dienste sind nicht besonders gefragt, und nur gelegentlich erhält er mal den Auftrag, eine obskure Hochzeitsfeier abzufilmen oder auf einer Geburtstagsparty zu drehen. So verbringt er seine Zeit häufig damit, aus dem Fenster seiner Wohnung auf den Fluss Suzhou zu schauen und Geschichten über die Menschen zu erfinden, die er auf den Brücken und Booten beobachtet.
Eines Tages erhält er Besuch von Mardar, einem Motoradkurier, und der erzählt ihm eine sonderbare Geschichte: Er wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen, wo er eine mehrjährige Strafe wegen der Entführung seiner Freundin Moudan abgesessen hat. Nun will er diese Freundin unbedingt wiederfinden und glaubt, sie auch erkannt zu haben in der Gogotänzerin Meimei, die aber ist die Freundin des namenlosen Videofilmers.
Regisseur Lou Ye gilt als einer der wichtigsten Vertreter der 6. Generation chinesischer Filmemacher. Diese Katalogisierung haben er und seine Freunde sich selbst verpasst, nicht etwa, weil sie alle früheren chinesischen Regisseure in die Generationen 1 bis 5 eingeordnet haben. 6. Generation steht für eine Gruppe von Filmemachern, die in den 60er Jahren geboren wurde und die sich lösen will von alten Traditionen. Dogma und Nouvelle Vague lassen grüßen, Preise in Rotterdam, Venedig und Paris stehen als erste Lorbeeren.

Buch: Lou Ye

Regie: Lou Ye

Darsteller: Zhou Xun, Yao Anlian, Nai An, Jia Hongshen

Kamera: Wang Yu

Musik: Jorg Lemberg

Produktion: Essential Film (D), Dream Factory (CHN), Nai An, Philippe Bober

Bundesstart: 27.09.2001

Start in Dresden: 27.09.2001