Fliegen und Engel - Ilija & Emilia Kabakow und die Kunst der totalen Installation

Dokumentation, Deutschland 2010

Ilya Kabakow ist einer der weltweit bedeutendsten bildenden Künstler der Gegenwart - Maler, Zeichner, Illustrator und Installationskünstler. Aufgewachsen in der Sowjetunion in der Zeit unter Stalin, hat er die historischen Phasen bis zu Gorbatschow mit mehr oder weniger starken Repressalien, voller gescheiterter Utopien und schwierigen bis schwierigsten Bedingungen für Künstler erlebt. In den 80er Jahren verließ er anlässlich seiner ersten Einzelausstellung im Westen das Land. Anfang der 90er Jahre hatte er in New York eine große Ausstellung - dort traf er seine Jugendliebe Emilia wieder - kurz darauf heirateten sie und seitdem leben und arbeiten sie zusammen in der Nähe von New York. In ihren Installationen und seinen zahlreichen Zeichnungen und Gemälden verarbeitet Kabakow traumatische Erlebnisse vom Leben in Armut und unter den Zwängen eines degenerierten politischen Systems. Mit hintergründigem jüdischen Witz schafft er in seinen Werken einen Kosmos von Gegenwelten, die die Erdenschwere des sozialistischen und postsozialistischen Lebens weit hinter sich lassen, aber auch die westliche Welt der Gegenwart reflektieren.
Der Film verknüpft die Kunsträume des Kabakowschen Universums mit Bildern aus dem Alltag, spürt der Wirklichkeit nach, aus der heraus die Arbeiten entwickelt wurden. Ilija und Emilia Kabakow geben in Interviews und Gesprächen einen Einblick in die Zusammenhänge von Biographie und künstlerischer Arbeit, verbinden so Privates und Politisches.