Das kleine Arschloch und der alte Sack - Sterben ist scheiße
Kleine Arschlöcher gibt es eigentlich nicht in Echtheit, denn kleine Arschlöcher sind Kinder, und Kinder kann man noch nicht für ihr Tun, Handeln und ihre Äußerungen verantwortlich machen. Daran sind immer die Eltern Schuld, die dann offensichtlich große Arschlöcher sind, wobei man das Prädikat groß weglassen kann, wie wir gerade gelernt haben. Wie schon mein Vater in meiner Jugend richtig bemerkte: „Auf dem Baum des Lebens wachsen viele Arschlöcher, je älter sie werden, desto größer sind sie.“ Kluger Mann, mein Vater, er macht uns die verzweifelte Situation des Lebens bewusst. Ich bin aber auch schon einem kleinwüchsigen erwachsenen Menschen in meinem Viertel begegnet, welcher ein Arschloch war. Da weiß ich nicht so recht, ob man da von einem kleinen oder von einem kleinwüchsigen Arschloch spricht. Aber eines ist erst mal klar, hat man Eltern als Arschlöcher, wird man meistens selbst eins. Meistens! Muuuuss aber nicht. Ich kenne viele feine Menschen, die Arschlöcher zu Eltern haben und es trotzdem geschafft haben. Wiederum gibt es viele vortreffliche Eltern, deren Kinder sich auch ohne ihr Zutun zu phantastischen Arschlöchern entwickelt haben. Die meisten Arschlöcher in Deutschland sind jedoch aber … na lieber nicht, sonst werde ich noch verklagt. Bei Walter Moer´s kleinem Arschloch bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich das lustig oder total Mist finden soll. Als das „Kleine Arschloch“ 1997 das Licht der Spielfilmprojektoren erblickte, hatte das noch irgendwie seine Berechtigung. Aber heute 2006? Ich weiß nicht. Es gibt heute mittlerweile zu viele Arschlöcher, um ein kleines überhaupt noch wahr zu nehmen und geschweige denn, das noch lustig zu finden. Aber wir leben in einer Demokratie und das bedeutet jedem sein kleines Arschloch.
Kurz und ohne Schmerz: Der Großvater des Kleinen Arschloches, der Alte Sack, (hervorragend gesprochen vom Katzenkloinhaber Helge Schneider) ist bei der Beerdigung von Frau Mövenpick in das Erdmöbel gefallen und wurde lebendig begraben. Der alte Sack landet ohne Umschweife in der Hölle, was ihm aber offensichtlich gut bekommt, da 1000 nymphomanische Krankenschwestern jede Nacht auf seinen alten Sack lauern. Warum sein Kleines Arschlochenkel ihn da allerdings wieder rausholen will, das müssen Sie, geneigter Leser und Kinofreund, ob sie sich als ein Arschloch begreifen oder auch nicht, bitte selbst herausfinden. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Ray van Zeschau
Buch: Walter Moers
Regie: Michael Schaack
Sprecher: Helge Schneider, Ilona Christina Schulz (Das Kleine Arschloch), Badesalz, Dirk Bach, Ralph Morgenstern, Arne Elsholtz, Kathrin Ackermann, Antonia von Romantowski, Bertram Hiese, Robert Missler
Produktion: TFC Filmproduktion, Senator Film, Michael Schaack, Thomas Walker, Benjamin Herrmann
Bundesstart: 12.10.2006
Start in Dresden: 12.10.2006
FSK: ab 12 Jahren