Wo ist Fred!?

Drama/Komödie, Deutschland 2006, 111 min

Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. Dies im Hinterkopf mimt Fred (Til Schweiger) einen Rollstuhlfahrer und lässt sich bei einem Spiel Alba Berlins von seinem guten Freund Alex (Jürgen Vogel) auf die erstklassig gelegene Behindertenbühne rollen. Sein Plan: den Ball ergattern, dem Sohn seiner Angebeteten überreichen und in den Augen der selbigen als Über-Stiefvater dastehen.
Klingt krumm, ist es auch. Denn zwischen ihm und seiner glänzenden Stiefvater-Rüstung steht Ronnie, dieser „sitzt“ auf der Behindertenbühne direkt neben ihm, da er, im Gegensatz zu Fred, ein echter Rollifahrer ist. Ein echter Rollifahrer mit Glück. Denn der Ball des Anstoßes rollt genau auf ihn zu. Die Tatsache, dass er von Fred zur Seite geschoben wird und dieser den Ball erhält, ist allerdings weniger glücklich. Doch auch von Fred hat sich das Glück verabschiedet. Kurz nach seinem Ballgewinn wird er von Mitarbeitern des Vereins angesprochen und der Ball ihm zur Signierung durch die Spieler abgenommen, keine Security belästigt ihn sondern, noch viel schlimmer, Filmemacher. Im Auftrag der Vereinsleitung dreht Jungregisseurin Denise einen Imagefilm über das soziale Engagement des Vereins und - Storchenkind ick hör dir tappsen - hätte Fred gern als Hauptdarsteller. Da er den Ball gern zurück bekäme und Denise auch nicht grade durch Hässlichkeit geprägt ist, erklärt er sich bereit, den Part zu übernehmen. Doch dies ist nicht so einfach, denn der „abgeschobene“ Ronnie ist kein normaler Behinderter. Er ist ein mediengeiler Behinderter. Er kommt Freds Betrug auf die Spur und erpresst ihn, sein Geheimnis zu verraten, wenn er nicht dafür sorge, dass er selbst die Hauptrolle im Imagefilm übernehmen könne. Somit mehr Probleme am Hals, als er bewältigen kann, verschlägt es Fred in die finstere Welt der Lügen, Frauen und Rollstuhlfahrer.
Til Schweiger, Anja Kling, Alexandra Maria Lara und Jürgen Vogel in einer amüsanten Beziehungskomödie über Sitzen, Laufen und die Dinge dazwischen.
José Bäßler