Die Stiefbrüder

Komödie, USA 2008, 98 min

Haben Sie sich schon einmal vorgestellt, dass Ihr Vater die Mutter Ihrer Frau heiratet und Sie dann quasi der Bruder Ihrer Frau wären? Klingt schon irgendwie seltsam. Doch wie fühlt es sich wohl an, wenn potentielle Hotel-Mama-Einzelkinder zu Brüdern werden? Dieser Frage geht der neuste Film mit Spaßkanone Will Ferrell nach, mit einer kleinen Besonderheit. Denn Brennan (»Will Ferrell«; »Oldschool«) und Dale (»John C. Reilly«, »Gangs Of New York«, »Walk Hard«) sind keine Kinder mehr im eigentlichen Sinn, sondern eher nur noch Söhne. Vierzigjährige Söhne, die noch bei ihren Eltern wohnen. Selbstverständlich haben beide ihre ganz persönlichen Eigenheiten und Bedürfnisse, sind sie doch die ganze „Bruder“ Sache nicht gewohnt. Nach anfänglichen Rangeleien und einer Beinahe-Beerdigung eines Bruders werden beide dann doch noch beste Freunde. Dies ist auch bitter nötig, denn ihre Eltern stellen ihnen ein Ultimatum. Beide müssen sich innerhalb kürzester Zeit feste Jobs besorgen und eigene Leben beginnen. Denn Mom und Dad werden in den Ruhestand gehen und danach ihr Haus verkaufen. Dass dies den beiden Neu-Brüdern zuwider ist, liegt auf der Hand. So setzen sie alles daran potentielle Hauskäufer fern zu halten, sei es durch einen fingierten SS-Mann als Nachbarn oder ein erfundenes Mitglied des KKK auf der anderen Straßenseite. Dass dabei die Jobsuche etwas zu kurz kommt und sie nebenbei noch von einer Gruppe echter Kinder verprügelt werden, ist nur ein weiteres Zeichen dafür, dass Spaß-Produzent Judd Apatow (»Beim ersten Mal«, »Nie wieder Sex mit der Ex«) mit »Stiefbrüder« ein weiterer potentieller Kassenschlager gelungen ist.
José Bäßler