Der ewige Gärtner

Drama/Thriller, Großbritannien/Deutschland 2005, 129 min

Dieser Film handelt nicht vom Wachsen und Gedeihen oder von der inneren Zufriedenheit bei gärtnerischer Tätigkeit. Im Garten von John le Carré türmen sich giftige Dornenhecken und es gilt die Nase in einen der stinkendsten Misthaufen dieser Welt zu stecken. Der plötzliche und mysteriöse Tod der Afrika-Aktivistin Tessa Quayle öffnet ihrem Mann Justin Quayle, einem englischen Diplomaten und passionierten Gärtner, die Augen für etliche brisante wie auch delikate Zusammenhänge. Justin muss feststellen, wie wenig er über seine Frau und deren Arbeit wusste. Während Justin bei seiner Arbeit in der englischen Botschaft von Nairobi versuchte, die Überstunden so gering und seinen Garten so gepflegt wie möglich zu halten, hat sich Tessa in Kenias Hinterland engagiert, um den Armen und Schwachen zu helfen. Sie kämpfte gegen alles und jeden, egal ob Regierungskorruption, Hungerepidemien oder die Ohnmacht angesichts des grassierenden AIDS-Virus. Dabei war ihr jedes Mittel recht, für sie zählte am Ende nur der Erfolg. Tessa benutzte ihre Kontakte, um an Hintergrundinformationen für die Missstände zu gelangen, sie stellte hochrangige Politiker öffentlich bloß oder erforschte gemeinsam mit dem kenianischen Arzt Dr. Arnold Bluhm die Machenschaften eines englischen Pharmakonzerns namens “Three Bees”.
Sie warf sich selbst in die Arme und das Bett eines Kollegen ihres Mannes, um an belastendes Material zu kommen, welches die Verstrickungen der englischen Botschaft mit dem verbrecherischen Pharmaunternehmen belegen würde. Je mehr Details Justin zutage fördert, desto weniger glaubt er an die offizielle Version der kenianischen Polizei. Für diese ist der spurlos verschwundene Dr Arnold Bluhm der Mörder, denn er soll ein Verhältnis mit Tessa Quayle gehabt haben.
Regisseur Fernando Meirelles erntet hier mit seinem souverän in Szene gesetzten Thriller die Früchte des englischen Krimiautors John le Carré, der in mühevoller Recherchearbeit nach sehr beängstigenden Fakten gegraben hat. Seiner Romanvorlage gab er den Satz mit auf den Weg, sie nähme sich im Vergleich zur vorgefundenen Realität aus wie ein zartes Pflänzchen in der ersten Frühlingssonne.
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