Privatleben

Drama/Komödie, Frankreich/Italien 1962, 103 min

1961 war Louis Malle sechs Filme alt und hatte sich mit »Fahrstuhl zum Schafott« und »Die Liebenden« bereits international einen Namen gemacht. War Jeanne Moreau die große Entdeckung aus »Die Liebenden«, so war »Privatleben« ein Film, der sich einzig um die Real- und Filmfigur der Brigitte Bardot drehte. Die Vorlage liefert ein gleichnamiges Boulevardstück, von dem nach der Bearbeitung durch Malle allerdings nicht viel mehr als der Titel übrig blieb. In Gesprächen mit Brigitte Bardot entstand vielmehr die Idee, statt einen Film mit der Bardot einen Film über die Bardot zu machen. Louis Malle: „Der Film ist ein Dokumentarfilm über Brigitte Bardot. Man lässt sie nie aus den Augen. Die Kamera stürzt sich geradezu auf sie.“
Louis Malle war immer ein Wanderer zwischen den Filmstilen, in »Privatleben« offenbart sich dies sogar innerhalb des Films auf drei Ebenen: Wird die glückliche Kindheitsgeschichte der Bardot nahezu märchenhaft erzählt („Es war einmal…“), spiegelt sich im Mittelteil die realistische Chronik ihrer Karriere in fragmentarisch dokumentarischen Sequenzen. Am Ende steht der melodramatische Entwurf eines möglichen Glücks, welches tragisch endet.