optimistic - disease - facility. Boris Lurie, New York - Buchenwald
Am 8. Oktober findet um 20 Uhr zum ersten Mal nach der Sommerpause wieder der videoabend in der Motorenhalle des riesa efau statt. Gezeigt wird die Dokumentation von Naomi Terza Salmon über Boris Lurie.
Der Mitbegründer der No!art-Bewegung, Boris Lurie (1924-2008), überlebte den antisemitischen Terror im Rigaer Ghetto und in mehreren Konzentrationslagern. Nach der Befreiung aus einem Außenlager des KZ Buchenwald zog er mit seinem Vater nach New York. Seine kritische Haltung gegenüber einer zunehmend marktorientierten Kunstszene fand in den späten fünfziger Jahren Ausdruck in der Begründung der No!art-Bewegung: No!art ist die radikale Antwort auf die von Konsum geprägte Pop-Art. Luries eigene Collagen und sprachkünstlerischen Arbeiten sind mehr als biographisch beeinflusste Reflexionen. Sie spiegeln in ihrer Radikalität und Poesie vielmehr die Person Lurie wider.
Die in Israel geborene und in Deutschland lebende Künstlerin Naomi Tereza Salmon gewann Luries Vertrauen und durfte sein Leben und sein künstlerisches Wirken dokumentieren. Salmon stellt mit „optimistic - disease - facility“ eine Videoarbeit vor, die weit mehr als eine interviewgeprägte Dokumentation ist. Sie war 2004 Bestandteil einer von Salmon kuratierten Ausstellung über Lurie in Berlin und findet, unterstützt durch die assoziative Klangwelt von Jan Brüggemeier, eine eigene Sprache über Lurie und über Salmons Erleben dieses Künstlers.