Burlesque

Drama, USA 2010, 119 min

Manchmal frag ich mich, wie beim Kinokalender die Artikel vergeben werden. Woher wussten die Damen und Herren denn zum Beispiel, dass sie in mir fast schon einen Fachmann in Sachen Burlesque haben. Nach den letzten drei Jahren Hauptstadtleben erschließt sich ein großer Teil meines Bekanntenkreises aus eben dieser Szene. Mittlerweile ist einem so viel untergekommen, dass man schon recht anspruchsvoll wird, was dieses Thema angeht. Insofern hat dieser Film viel Gutes, aber auch einiges an Suboptimalem zu bieten.
Zum einen gibt es in diesem Film - abgesehen vom Namen - kein Burlesque. Stattdessen gibt es nicht minder ansehnliche Bühnenshows, irgendwo zwischen einer Revue und Liza Minelli in »Cabaret«. Dass der Handlungsverlauf des Films jetzt niemanden mit Überraschungen überhäuft, ist nicht so schlimm, wird der Zuschauer doch mit einem leckeren Cast, mit Gesangs- und Tanzeinlagen entschädigt.
Vor ein paar Wochen traf ich einen Herren aus Los Angeles, er meinte, dass es da wenig Einheimische gibt (also wie in Berlin). Das Bild, das sich ihm bietet, ist ein niemals abreißender Strom an Landpomeranzen des mittleren Westens, die bei sich im Städtchen die hübschesten sind, nach LA kommen um berühmt zu werden und am Ende wahlweise Kellnern oder Pornos drehen. Ali (Christina Aguilera) fällt in die erste Kategorie. Anstatt als Sängerin durchzustarten, landet sie erst mal in Tess’ (Cher) Revuetheater. Dort strebt sie danach, eines Tages auch mal auf der Bühne zu stehen.
José Bäßler

Buch: Steven Antin

Regie: Steven Antin

Darsteller: Christina Aguilera, Kristen Bell, Stanley Tucci, Cam Gigandet, Eric Dane, Alan Cumming, Cher, Dita von Teese

Kamera: Bojan Bazelli

Musik: Christophe Beck

Bundesstart: 06.01.2011

Start in Dresden: 06.01.2011

FSK: ab 6 Jahren