Aquamarin
Wer nicht wirklich auf blondes, pubertäres und komplett jugendfreies Mädchengekreische in pink und hellblau steht, sollte ganz schnell in einem anderen Kino abtauchen. Alle anderen heißen wir zu dieser A Fish-Out-Of-Water Comedy herzlich willkommen im Capri Beach Club, einem ausgewählt schönen Strandclub im relaxten Retrostyle. Wer den erst einmal gesehen hat, lässt sich auch nicht abschrecken von der Tatsache, dass »Aquamarin« in den USA hauptsächlich von acht- bis dreizehnjährigen Mädchen samt Familie konsumiert wird. Entsprechend anspruchsvoll ist also die folgende Geschichte. Hailey und Claire sind zwei junge Mädchen; die einige echte Probleme haben. Es ist ihr letzter gemeinsamer Sommer, denn Hailey wird nach Australien umziehen und dann ist da auch noch Raymond, der Strandwächter, auf den einfach alle Mädels scharf sind. Hailey und Claire würden diesen Sommer ungeküsst nicht überleben. Die Rettung für ihre Sorgen schwimmt eines Nachts im Swimmingpool. In Gestalt einer gestrandeten Meerjungfrau namens Aqua. An der ist einfach alles dran, nicht zuletzt, weil die Jungs beim Casting ihren Job ganz ordentlich gemacht haben; Sarah Paxton ist „die richtige Mischung aus Schönheit, Frische, Natürlichkeit und komischer Verrücktheit.“ Fast wie im Märchen. Jedenfalls muss die arme Aqua binnen dreier Tage einen finden, der ihr sagt „Ich liebe dich“, um ihrem Vater die Existenz der wahren Liebe zu beweisen. Der alte Meeresgott glaubt also auch noch an Märchen. Schwamm drüber. Hailey und Claire finden die Aussicht auf einen echten -Oh, mein Gott- Du darfst dir was wünschen-und die Meerjungfrau erfüllt jeden Wunsch-Wunsch echt cool. Auch wenn Aqua ausgerechnet Raymond zum Aufsager des „Ich liebe dich“ Textes erwählt hat. Dann lieber ungeküsst sterben. Echten Freundinnen ist echte Freundschaft eben echt wichtiger als echte Liebe. Gesagt getan, Aqua kommt an Land. Ein wundervoller Fischschwanz verwandelt sich in zwei wunderbare Beine, sie behält ihre wunderbare Stimme, erlebt die wunderbare Welt des Shoppings (Die wahre Liebe findet man ja nicht nackt) und bekommt alles Wichtige wunderbar einfach erklärt, während es zugeht wie auf einer Schönheitsfarm. „Um das Interesse eines Jungen zu gewinnen, musst du ihn zuerst aufmerksam auf dich machen und danach eiskalt abblitzen lassen.“ Ob sie das versteht? Sie könnte ihm ja ihren Schwanz zeigen…
alpa kino
Buch: John Quaintance, Jessica Bendinger
Regie: Elizabeth Allen
Darsteller: Emma Roberts, Joanna Noelle Levesque, Sara Paxton, Jake McDorman, Arielle Kebbel, Claudia Karvan, Bruce Spence
Kamera: Brian J. Breheny
Musik: David Hirschfelder
Produktion: 20th Century Fox, Susan Cartsonis
Bundesstart: 15.06.2006
Start in Dresden: 15.06.2006