True Grit

Western, USA 2010, 111 min

Wenn die Coenbrothers ein neues Ding drehen, kann man sicher sein, dass hier nix anbrennt. Dass sie dabei auch noch den alten guten Western wieder aus den Satteltaschen zaubern, ist schlichtweg als eine Messe zu betrachten. Zwar hat die Gebrüder offensichtlich nun auch das Remakefieber gepackt, aber in diesem Falle geht das Ganze schon in Ordnung. Zur Vorlage nahm man sich den alten John Wayne-Klassiker selben Namens zur Brust, der im deutschen Sprachraum als »Der Marshal« bekannt wurde und John Wayne seinen ersten und einzigen OSCAR einbrachte. Auch nur einen Oscar hat bisher Jeff Bridges zu verzeichnen, was aber sicherlich nicht der Grund war, ihm die Rolle des U.S. Marshals Rooster Cogburn über zu helfen. Wissen wir! Was wir nicht wissen, ist, dass Ethan änd Joel, im Gegensatz zum Original, ihr Augenmerk mehr auf die 14-jährige Mattie Ross (Hailee Steinfeld) legen als auf den alten Haudegen Cogburn. Ähh ja, Sie da hinten? Oh natürlich sorry, Sie haben natürlich recht! Selbstverständlich können jetzt nicht alle Kinofreunde um den Inhalt wissend und mit gespitztem Munde nickend dreinblicken, wenn ich hier einfach irgendwelche Matties und Haudegen in den Leseraum stelle. Also, besagte Mattie Ross ist die Tochter des vor kurzem ermordeten Frank Ross. Mattie ist aber nicht irgendein kleines Mädchen, das vor Trauer zerfließt. Mattie will Rache! Da sie aber für solch eine Nummer dann doch wieder zu klein ist, engagiert sie den roughleggigen Trunkenbold Rooster Cogburn (Jeff „The Dude“ Bridges) seines Zeichens U.S. Marshal, der zunächst von Matties Idee auch noch mitzukommen nicht so beprickelt ist. Aber Hartnäckigkeit zahlt sich aus, und so begeben sich beide auf die Suche des Mörders Tom Chaney (Josh Brolin). Also ab in die Prärie, wo plötzlich ein dritter Interessent (Matt Damon) auftaucht, der es auf das Kopfgeld des Killers abgesehen hat. Wie es aber halt im wilden Westen nun mal so ist, gibt es in den unendlichen Weiten nicht nur einen unangenehmen Teilnehmer, mit denen die drei ungebetener Weise aufs bleihaltigste konfrontiert werden. Als es dann nach gemeinsam überstandenen Gefahren zum eigentlichen Showdown kommt und auch noch Rolf Hoppe auftaucht, passiert ein schier…. nee Quatsch Spaß.
Anzumerken wäre noch, dass die tatsächlich erst 14-jährige Neuentdeckung Hailee Steinfeld eine wirklich bemerkenswerte Leistung abliefert und sich hervorragend gegen die Altvorderen des Filmes behaupten kann.
Saubor und Weitermachen!
Ray Van Zeschau