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Intrige

Kriegsdrama, Frankreich/Italien 2019, 135 min

»J’accuse« lautet der Originaltitel des bald neu in den Kinos startenden Historienfilms »Intrige«. Übersetzt bedeutet das so viel wie „Ich klage an“. Diesen Satz hat Roman Polanski, der bekannte Regisseur (»Rosemaries Baby«, »Tanz der Vampire«) und in den USA immer noch unter einer Vergewaltigungsanklage stehende Filmemacher, schon häufiger gehört. So wurde auch sein neuester Film mit kritischem Blick beäugt, sogar aus manchen Kinos herausgenommen und sollte eigentlich nicht im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Venedig laufen. Doch wenn man sich einmal ganz auf den Film konzentriert, ist Polanski eine spannende und historische Whistleblower-Geschichte gelungen, die reale Ereignisse zur Grundlage hat.
Der Film, basierend auf einem Drehbuch von Robert Harris, handelt von der Dreyfus-Affäre, bei welcher der jüdische Hauptmann Alfred Dreyfus (Louis Garrel) wegen vermeintlichen Hochverrats lebenslang auf die Teufelsinsel verbannt wird. Der französische Geheimdienstchef Marie-Georges Picquart (Jean Dujardin) wittert hier einen großen Irrtum und geht der Sache auf den Grund. Als er die Wahrheit entdeckt, fordert er Gerechtigkeit, sich u. a. auf die bekannte Anklageschrift ‚J’acusse‘ von Emile Zola beziehend. Seit »Der Pianist« von 2003 ist Polanski kein so ein spannender Film gelungen. Perfekt inszeniert und großartig gespielt u. a. von Jean Dujardin (»The Artist«) zeigt der Film die Kraft, welche in historischen Stoffen steckt und wie man unauffällig auch aktuelle Themen integriert. Polanskis »Intrige« ist spannendes, erstklassiges Kino. Wer unvoreingenommen in den Film hineingeht, wird großen Genuss erleben.
Doreen