Sin City

Drama, USA 2005, 124 min

Robert Rodriguez ist von »From Dusk Til Dawn« mal abgesehen, nicht der gerade der Spitzenregisseur, aber »Sin City« ist hundert pro ein Meilenstein und Wegweiser in Richtung cinematographischer Stilbildung und sicherlich das Glanzlicht seiner Karriere. Brutal, grotesk, bizarr, düster, stilvoll. Es gibt viele Adjektive mit denen man »Sin City« beschreiben kann. Roger Rodriguez schuf mit diesem Streifen die bisher außergewöhnlichste Comicverfilmung aller Zeiten. Noch nie war eine Comicverfilmung so nah am Original und vor allem an der Erzählweise dieses Genres. Rodriguez adaptiert drei Storys des surrealen Comic von Frank Miller für die Kinoleinwand und versammelt dabei eine wahre Armada von Stars die unterschiedlicher nicht sein konnten. Frodo Elijah Wood, Mexican Coolman Benicio Del Toro oder der Haudegen alter Schule, Rutger Hauer, um nur ein paar zu erwähnen. Allen voran aber Mikey Rourke, dessen Gesicht von dubiosen „Schönheitsoperationen“ so verkorkst ist, dass man glauben mag, er hätte diese Bürde allein nur für diesen Film gesattelt. Von seinem Gesicht aber mal abgesehen zeigt Mikey endlich auch mal wieder, dass er ein wirklich großartiger Schauspieler ist, der solche Filme wie »Angel Heart« oder »Im Jahr des Drachen« auf seiner Liste hat. »Sin City« ist so wie schon »Kill Bill Vol. I« eine phantastische Oper der Gewalt, die Raymond-Chandler-mäßig fast außschließlich in schwarz weiß gehalten ist und nur vereinzelt blonde Haare, blaue Augen oder diverse rote Rücklichter zuläßt. Hier stehen sich so einige Teilnehmer schwer im Wege, was maßgeblich die Zuhilfenahme der Gebrüder Smith & Wesson von ständigem Gebrauchswert macht. Sin City: Eine Stadt so, düster und kalt wie nur irgendwie denkbar …und sonst? Ach so ja Bruce Willis, cool und in alter Manier.