Jorge - Tod eines Vertragsarbeiters
Ostern 1991, als sich nur wenige die ausländerfeindlichen und rassistischen Ausschreitungen der folgenden Monate und Jahre vorstellen konnten, wurde der Mosambikaner Jorge Joa Gomondai am Dresdner Albertplatz Opfer eines brutalen Überfalls, an dessen Folgen er verstarb. Am 6. April jährt sich sein Todestag zum elften Mal.
In ihrem Dokumentarfilm „Jorge - Tod eines Vertragsarbeiters“, den wir aus diesem Anlass vom 4. bis 10. April, täglich um 18.00 Uhr zeigen, beobachteten die engagierten Filmemacher Monika Hielscher und Matthias Heeder, was nach dem Anschlag geschah. Vor dem Hintergrund der noch immer wachsenden Ausländerfeindlichkeit in Deutschland setzt sich der Film unter wechselnden Perspektiven mit der Tat auseinander: Er zeigt eine Rekonstruktion der Ereignisse jener Nacht, befragt Zeugen am Tatort, berichtet von Jorges Eltern in Mosambik und ehemaligen Vertragsarbeitern, die im Zuge der Wiedervereinigung von einem Tag auf den anderen ihre Arbeit verloren und zurückgeschickt wurden. Zudem sind die Schlüsselszenen der Gerichtsverhandlung in szenische Protokolle umgesetzt und durch die Statements des verhandelnden Richters ergänzt. Ein wichtiger Film. Gegen das Vergessen!