Die dritte Generation

Drama, BRD 1978, 110 min

„Eine Komödie in sechs Teilen um Gesellschaftsspiele voll Spannung, Erregung und Logik, Grausamkeit und Wahnsinn, ähnlich den Märchen, die man Kindern erzählt, ihr Leben ertragen zu helfen.” Rainer Werner Fassbinder
Eine Gruppe junger Berliner übt sich im Terrorismus, ohne zu bemerken, dass sie manipuliert wird. Denn ein skrupelloser Industrieller nutzt das mögliche Bedrohungspotenzial schamlos aus, um den Absatz seiner Überwachungsgeräte anzukurbeln. Dabei rechnet er jedoch nicht damit, eines Tages selbst die Rolle der Geisel einnehmen zu müssen…
Mit Hanna Schygulla, Hark Bohm, Udo Kier erstklassig besetzt, wurde Fassbinders Film, der die Absatzstrategien international operierender Konzerne und die Unmenschlichkeit von Überwachungsstaaten thematisiert, in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Sätze seines Film-Kommissars wie ‚Das Kapital habe den Terrorismus erfunden, um den Staat zu schützen’ empörten den Westdeutschen Rundfunk und den Berliner Senat so sehr, dass sie ihre finanziellen Zusagen zurückzogen. Fast 30 Jahre später und in Anbetracht der „Befreiungs“-Kriege im Irak und in Afghanistan sowie Diskussionen zur Videoüberwachung auf der Alaunstraße könnte man Fassbinder hingegen für einen Aufklärungsfilm danken.