Ernst sein ist alles

Komödie, USA/Großbritannien 2002, 97 min

Wem dieser Titel des Oscar Wilde - Stückes nicht so geläufig sein sollte, der kann vielleicht mit »Mein Freund Bunbury« etwas anfangen. Literarische Vorlage für dieses legendäre Musical von Gerd Natschinski war Oscar Wildes Komödie »Ernst sein ist alles«.
Nun kommt eine sehr werkgetreue, opulent ausgestattete Verfilmung des Stückes ins Kino. Regisseur Oliver Parker, der mit »Ein fast perfekter Ehemann« schon einmal sein fast perfektes Händchen für Wilde beweisen konnte, hat die Geschichte mit ausgezeichneten Darstellern und viel Spielfreude inszeniert.
Ort der Handlung, London und Umgebung 1895. Zwei junge Herren (Rupert Everett und Colin Firth) haben sowohl in ihrem geschäftlichen als auch in ihrem Liebesleben ständig Probleme und müssen deshalb häufig zu einem imaginären Freund namens Ernst fliehen.
Der eine von London aufs Land, der andere vom Lande nach London. Als sie dann auch noch anderenorts beginnen, sich als der eigentlich nicht existente Ernst auszugeben, wird die Verwirrung perfekt. Sie haben eine Menge Leute verärgert, betrogen und enttäuscht mit Ihren Schwindeleien. Nur eine konnten sie nicht täuschen, die knallharte Lady Bracknell, dargestellt von OSCAR-Preisträgerin Judi Dench.
Eine unterhaltsame und schön anzuschauende Gesellschaftskomödie, die nicht ahnen lässt, dass in eben diesem England der Autor für sein Bekenntnis zur Homosexualität ins Gefängnis musste.