Mein Bruder, der Vampir

Komödie, Deutschland 2001, 93 min

Regisseur Sven Taddicken ist zumindest einigen Dresdner Filmfreunden kein Unbekannter mehr, denn 1999 erhielt er für seinen Film „Schäfchen zählen“ den Nationalen Kurzfilmpreis des Dresdner Filmfestes. Nun wartet er mit seinem ersten abendfüllenden Spielfilm auf und hat sich für einen sehr schwierigen Titel entschieden, denn der könnte leicht zu Missverständnissen führen. Um einen Vampirfilm handelt es sich ganz und gar nicht, sondern um einen eigenwilligen Gegenwartsfilm über den geistig behinderten Josch, der Dracula-Fan ist, und um seine jüngeren Geschwister Mike und Nic, die sich liebevoll, aber manchmal doch etwas genervt um ihn kümmern. Alle drei haben ihre ersten Erfahrungen in Sachen Sex und Liebe, und nun will Josch ausgerechnet Mikes neue Freundin „Bumsvögeln“.
Mit Humor und viel Einfühlvermögen, den persönlichen Erfahrungen seines Autors Matthias Pacht gedankt, der selbst einen geistig behinderten Bruder hat, erzählt Taddicken die Geschichte der drei sehr ungleichen Geschwister. Bemerkenswert die unkonventionelle Form, in welcher der Film gestaltet ist. Zwar lässt sich bei einigen Sequenzen das große Vorbild »Trainspotting« nicht leugnen, doch dies soll nicht negativ bewertet werden anbetracht zahlreicher neuer filmischer Überraschungen und Ideen, die uns präsentiert werden.

Buch: Matthias Pacht

Regie: Sven Taddicken

Darsteller: Roman Knizka, Hinnerk Schönemann, Marie-Luise Schramm, Julia Jentsch, Barbara Stoll, Gottfried Breitfuß, Alexander Scheer

Kamera: Daniela Knapp

Musik: Putte

Produktion: Gambit, teamWorx, SWR, BR, Christian Hünemörder, Michael Jungfleisch

Bundesstart: 26.09.2002

Start in Dresden: 26.09.2002

FSK: ab 12 Jahren