Bowling for Columbine

Dokumentation/Gesellschaft, USA/Deutschland 2002, 119 min

Am 20. April 1999 stürmten zwei Teenager die Columbine Highschool in Colorado und erschossen dreizehn Menschen und am Ende sich selbst. Autor Michael Moore forschte in seinem Dokumentarfilm »Bowling for Columbine« nach den Ursachen solcher Gewalttaten: Was ist das für eine Nation, in dem 50 Millionen Schusswaffen im Umlauf sind, mit denen jährlich 10.000 Menschen getötet werden? In keinem anderen „vergleichbar zivilisierten“ Land sterben so viele Menschen eines gewaltsamen Waffentodes. Strikt subjektiv und provozierend untersuchte der Filmemacher in seiner entlarvenden Studie den Waffenfetischismus seiner Mitbürger. Moore ließ Opfer, Täter und Zeugen zu Wort kommen, darunter Komplizen des „Oklahoma-Bombers“ McVeigh, Schockrocker Marilyn Manson und Kino-Altstar Charlton Heston. Dieser fungierte zur Zeit der Dreharbeiten als Präsident der US-amerikanischen Waffenlobby NRA und wird im Interview als seniler Revolverheld gezeigt, dessen Verband über Leichen geht. In Littleton, dem Ort der Bluttat, machen sich zwei Überlebende des Massakers in den örtlichen Supermarkt auf, um zu fragen, warum es dort immer noch Gewehrmunition zu kaufen gibt. Moore präsentiert eine Unmenge an Fakten, welche die Waffenvernarrtheit und Gewaltbereitschaft der US-Amerikaner beweisen sollen. Der Kern seiner Aussage: Im Kleinen sind es all die Freizeitschützen und Bürgerwehren, die mit kriegstauglichen Waffen im Garten und in den Wäldern trainieren, um sich zu schützen - wovor auch immer. Im Großen ist es die Regierung, die diese Waffenverliebtheit nutzt, um ihre Kriege zu führen und sie unterstützt, indem sie die Bevölkerung in einen Zustand permanenter Angst versetzt. Am 3. März 2003 gewann Michael Moore den Doku-OSCAR für »Bowling for Columbine«, seine Dankesrede geriet zu einem wütenden Protest gegen den heraufziehenden Irak-Krieg.

Buch: Michael Moore

Regie: Michael Moore

Kamera: Brian Danitz, Michael McDonough

Musik: Jeff Gibbs

Produktion: Vif, Salter Street Films, Dog Eat Dog

Bundesstart: 21.11.2002

Start in Dresden: 21.11.2002

FSK: ab 12 Jahren