Verloren im Irak

Drama, Iran 2002, 108 min

Eine staubige Landschaft im Irgendwo des iranischen Kurdengebietes kurz nach dem iranisch-irakischen Krieg: Barat ist auf dem Weg zu seinem alten Vater Mirza, den er zusammen mit seinem Bruder Audeh auf eine gefährliche Reise über die Grenze und in den Norden Iraks begleiten soll. Denn das neue Ziel von Saddam Husseins Kriegsmaschinerie ist nunmehr die Auslöschung der irakischen Kurden. Mirza will im Nordirak seine Ex-Frau, die beinahe mystisch verehrte Sängerin Hanareh, wiederfinden. Sie und Seyed, jener Mann, mit dem sie vor 23 Jahren weglief, waren einst Mitglieder von Mirzas berühmter Musikband. Und obwohl die Familie Hanareh seither verflucht, liebt Mirza sie noch immer abgöttisch.
Eine Reise ins Ungewisse beginnt, die Mirzas Söhne von vornherein als reine Zeitverschwendung ansehen. Noch wissen sie nicht, dass sich Hanareh in großen Schwierigkeiten befindet und Mirzas Hilfe dringend benötigt. Auf ihrem oft komischen wie zunehmend bedrückenden Trip begleitet sie das Dröhnen von Saddam Husseins Bombern bis in die schneebedeckten Berge Kurdistans - in ein Inferno aus Elend und Vernichtung. Doch ein jeder der drei Reisenden wird dort auch etwas finden, mit dem er am wenigsten gerechnet hat. Und jeder wird ein Stück Hoffnung mit zurückbringen...
Nur wenige Filmemacher kennen sich mit Kurdistan und seinen Menschen so gut aus wie der iranische Filmemacher Bahman Ghobadi. Bereits mit seinem OSCAR-nominierten Streifen »Die Zeit der trunkenen Pferde« thematisierte er beeindruckend das Schicksal kurdischer Kinder. Mit »Verloren im Irak« entwickelt Ghobadi nun ein brisantes, bewegendes und hochaktuelles Portrait des kurdischen Volkes. Dabei beschreibt er die Kurden nicht nur als Opfer, sondern als Menschen, die ihre lebendige Musik, ihre Kinder und das Leben lieben - und die sich einen deftigen Humor zu eigen machten, um ihre Verfolgung und ihr Leid zu ertragen. Ein Plädoyer für Menschen und die Menschlichkeit!

Um die humanitäre Arbeit des Dresdner arche noVa e.V. zu unterstützen, findet am Mittwoch, dem 7. Mai um 20.00 Uhr eine Gemeinschaftsveranstaltung statt, deren Erlös zu einem Großteil für die Finanzierung eines Hilfstransportes in den Irak gespendet wird. Ganz besonders freuen wir uns, dass wir den bekannten Kabarettisten Peter Grohmann für diese Veranstaltung gewinnen konnten. Im Anschluss an seine satirischen Bemerkungen zu den Befreiungskriegen der Vereinigten Staaten unter dem Motto NICHT WAR - NOT WAHR läuft »Verloren im Irak« als Preview.

Buch: Bahman Ghobadi

Regie: Bahman Ghobadi

Darsteller: Shahab Ebrahimi, Fa'eq Mohammadi, Alahmorad Rashtiani, Iran Ghobadi

Kamera: Saed Nikzat, Shahriar Assadi

Musik: Arsalan Kamkar

Produktion: Bahman Ghobadi

Bundesstart: 29.05.2003

Start in Dresden: 29.05.2003