Okay

Komödie/Drama, Dänemark 2002, 93 min

So manche Nation könnte sich bei unseren Schwestern und Brüdern aus Skandinavien etwas abschauen. Insbesondere, wenn es darum geht, wunderbare Alltagsgeschichten auf der Leinwand zu erzählen, damit für charmante Kinostunden zu sorgen und zudem ein breites Publikum zu begeistern. Vielleicht liegen diese Fähigkeiten ja an den etwas kühleren Temperaturen im Norden, denen Frau/Mann wohl am besten mit warmen Herzen und Liebe begegnet.
Aus dem nicht ganz so kalten Dänemark kommt am 7. August »Okay« des Regisseurs Jesper W. Nielsen auf die deutschen Leinwände, der allen, die »Elling« mochten, bei »Italienisch für Anfänger« schmunzelten und mitfühlten und natürlich auch denen, die leider beide Filme verpasst haben, wärmstens ans Herz gelegt sei.
Nielsen erzählt - ohne DOGMA-Komponenten - von Nete, einer Frau Ende dreißig, die mitten im Leben steht. Ihr tägliches Handwerk als Sozialarbeiterin hat sie im Griff - was man von ihrer pubertierenden Tochter nicht immer behaupten kann. Ihr Mann Kristian ist Schriftsteller, der es jedoch leider nicht wagt, seine Manuskripte jemandem zum Lesen zu geben und deshalb mit einer Teilzeitstelle als Dozent an der Uni zufrieden sein muss. Ansonsten verbindet die drei ein normales Alltagsleben - bis eines Tages Netes Vater schwer erkrankt und laut Diagnose höchstens noch drei Wochen zu leben hat. Obwohl sie sich nie gut mit ihm verstand, holt Nete den verbitterten alten Mann samt seiner Grünpflanzen und Macken zu sich in die Wohnung. Er soll seine letzten Tage im Kreis der Familie verbringen. Zudem scheint noch Zeit, um ihren Vater und ihren schwulen Bruder Martin wieder zu versöhnen. Drei Wochen vergehen. Ein Monat... Und Netes Vater ist immer noch quicklebendig. Obwohl sich alle bemühen, wird die beengende Wohnungssituation mit der Zeit generationsübergreifend zur Belastung, der scheinbar nicht alle Familienmitglieder gewachsen sind...
»Okay« - der Titel ist Programm. Denn liebe- wie humorvoll beschreibt Jesper W. Nielsen mit diesem nichtssagenden englischen Wort den Zustand seiner Protagonisten - ein Mittelzustand, nicht richtig schlecht, nicht richtig gut - wie so häufig im Leben!