Till Eulenspiegel

Zeichentrick, Deutschland/Großbritannien/Belgien 2003, 84 min

Till Eulenspiegel kommt nach Boomstadt, um seinen Großvater Marcus zu besuchen. Doch der schrullige Zauberer verschwindet bei einem Experiment spurlos und Spaßvogel Till sprengt derweil das Fest.
Und bei Hofe plant die machthungrige Katharina eine dunkle Intrige. König Rupert ahnt von dem aber nichts und freut sich darauf, sich in Boomstadt bei seinen Bürgern für das schöne Geschenk zu bedanken. Und was das alles mit dem magischen Spiegel zu tun hat, der Till drei Aufgaben stellt, um Marcus zu retten? Das alles erfährt man bei diesem quietsch-fidelen deutschen Trickfilmspaß.
Mit einem schlappen Budget von 15 Millionen Euro haben es die Macher der Munich Animation Produktion in Coproduktion mit der belgischen Cp-Medien und der Firma De Familie Janssen tatsächlich geschafft, den Mythos des bekanntesten Schalkes des europäischen Mittelalters zu romantisieren. Von den überaus erquicklichen und genauso derben Späßen Till Eulenspiegels ist dabei freilich nichts übriggeblieben. Statt dessen wird eine Art Bambi-Story gegeben, die deutlich auf den amerikanischen Markt schielt. Dies ist vor allem Christopher Vogler zu verdanken. Der Mann hat in 15 Jahren mehr als 10.000 Drehbücher für den Animationsfilm in Hollywood entwickelt. Irgendwie muss ihm dabei der Blick für kritischen Humor verloren gegangen sein, denn nur so ist es zu erklären, dass er Begriffe wie Narr und Depp verwechselt. Im Film rettet Till den jungen König Rupert und seinen Großvater, gemeinsam mit der Eule Cornelius, dem Kraftprotz Lamme und einer kleinen Ente namens Ducky, aus größter Gefahr. Dabei entdeckt er, dass auch die Liebe Spaß machen kann. Sei es drum: An sich ist der Film, in seiner Weise freilich, gelungen. Es sei denn, man mag die alten, subversiven Legenden.