The Good Thief

Kriminalfilm, Großbritannien/Kanada/Frankreich/Irland 2002, 108 min

Einmal mehr beweist der Ire Neil Jordan (»The Crying Game«, »Interview mit einem Vampir«) das er die verschiedensten Filmgenre professionell und dennoch mit spielerischer Leichtigkeit beherrscht. Mit »The Good Thief« liefert er uns eine Einbruchstory gehobenen Niveaus, die den »Oceans Eleven« in nichts nachsteht. Der noch verwitterter als üblich dreinschauende Nick Nolte (“Ich heiße Bob und ich bin Alkoholiker.“) gibt einen Dieb im Ruhestand, der einst die Casinos von Nizza und Monaco unsicher machte und noch immer einen guten Ruf in der Unterwelt genießt. Als er sich für eine russische Prostituierte einsetzt, bekommt er Ärger mit deren Zuhälter. Und als sich sein Kumpel Paul in die Dame verliebt, die aber wiederum mehr ihm zugeneigt ist, scheint dies alles seine Pläne zu stören. Denn als finalen Coup seiner Laufbahn beabsichtigt er noch einmal, ein Casino auszurauben. Jedoch soll es nicht um den Inhalt des Tresors, sondern um die wertvollen Gemälde, die dort hängen, erleichtert werden.
Dafür muss nicht nur das richtige Team gefunden werden (Emir Kusturica gibt den Sicherheitstechnik-Experten), sondern auch Polizei und andere Ganoven müssen auf die falsche Fährte geschickt werden. Hier offenbart sich der hintergründige Spaß des Films, denn Neil Jordan macht mit dem Publikum gleiches. Ein herrlicher Nick Nolte (auch wenn der wohl bloß sich selbst spielen muss) führt ein großartiges Darstellerensemble an und Kameramann Chris Menges (OSCAR-Preisträger für »Killing Fields« und »Mission«) beweist einmal mehr sein großes Können und taucht die an Originalschauplätzen gedrehten Szenen in ein ebenso verrauchtes wie verruchtes Blau, was dem Film zusammen mit der jazzigen Musik mehr Leben und Atmosphäre einhaucht, als die Sonne der Rivera.