Feel Like Going Home (The Blues 1)
Das Jahr 2004 wurde in den USA zum Jahr des Blues erklärt. Martin Scorsese nahm dies zum Anlass, ein siebenteiliges, dokumentarisches Filmprojekt ins Leben zu rufen. Die ersten beiden Teile gestalteten Wim Wenders und Richard Pearce. Für den dritten, und bis jetzt auch stärksten Part zeichnet der Altmeister der Regie nun selbst verantwortlich. Dabei geht er zum ersten Mal in dieser Filmreihe konsequent den Wurzeln der Musik des schwarzen Südens der USA nach. Er unternimmt, gemeinsam mit dem jungen Gitarristen Corey Harris, eine Reise vom Mississippi-Delta nach Westafrika, nach Mali, an die Ufer des Niger. Dabei zeigt er, dass der Blues nicht nur eine Stilrichtung der Musik, sondern vor allem der komplexe Ausdruck der Lebensumstände eines großen Teils der nordamerikanischen Bevölkerung ist. Scorsese zeigt dies genauso geradlinig lyrisch wie großartig. Dabei greift er, wie auch das gesamte Projekt, auf eine Vorarbeit zurück, die John A. Lomax und sein Sohn Allen in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts geleistet haben. Die beiden haben damals tausende von Bluesstücken archiviert. Neben diesen Archivaufnahmen, u.a. vom phantastischen John Lee Hooker und dem legendären Muddy Waters zeigt er auch einige Sessions, die sich spontan bei der Arbeit am Film ergeben haben. Für den Regisseur ist das Filmprojekt ein großer Dank an eine große Leidenschaft: Eine Musik, die sein Leben und sein Schaffen geprägt hatt.
Buch: Peter Guralnick
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Muddy Waters, John Lee Hooker
Kamera: Arthur Jafa, Lisa Rinzler
Produktion: Sam Pollard, Martin Scorsese
Bundesstart: 01.07.2004
Start in Dresden: 01.07.2004