Die Träumer

Drama, Großbritannien/Frankreich/Italien 2003, 114 min

Paris 1968: Zeit des Aufbruchs und der Utopie, der Hoffnung, die Welt ein wenig verbessern zu können - und die Hochzeit der Cinéasten, die allabendlich wie süchtig Filme in der Cinémathèque Francaise verschlingen. Das wahre Leben findet auf der Leinwand statt! Noch. Denn als de Gaulles seinen Kulturminister André Malraux und den beliebten Leiter der Cinémathèque entlässt, kommt es zu ersten Demonstrationen. Auch Theo, seine Zwillingsschwester Isabelle und der junge, schüchterne Amerikaner Matthew mischen sich kurz unter die Protestierenden. Doch schnell beschließen Sie, sich lieber in die große Altbauwohnung ihrer verreisten Eltern zurückzuziehen und bei einem Filmquiz ihrer cineastischen Leidenschaft zu frönen. Was zunächst harmlos beginnt, wandelt sich zwischen den drei Beteiligten peu à peu in ein Spiel um Lust und Begierde, in dem jegliche Tabus weichen. Sich ganz auf ihr Gefühl verlassend, beginnen „Die Träumer“ bürgerliche Moralvorstellungen zu überschreiten, stellen für ihre kleine, abgeschlossenen Welt eigene Regeln auf und erleben die sexuelle Freiheit. Dabei gehen sie nicht nur mit ihren Körpern freizügig um, sondern entblößen auch ihre Seelen voreinander. Als plötzlich ein Stein durchs Fenster fliegt, werden die drei jäh in die Wirklichkeit zurückgeholt. An Erfahrungen und Werten gereift, verlassen sie das Haus und reihen sich in die Demonstrantenschar. Denn auch unter dem Pflaster der Straße liegt bekanntlich der Strand…
Die Ereignisse von 1968 - Mythos und Faszination. Noch heute. Bernardo Bertolucci, einer der bekanntesten europäischen Gegenwartsregisseure, der mit »Der letzte Tango in Paris« seinerzeit schockierte und dessen Film »Der letzte Kaiser« neun OSCARS erhielt, erinnert sich an jene prägenden Monate und erzählt eine bewegende Geschichte zwischen Politik und Kino, Rebellion und Sexualität, Passion und Protest. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht die großen gesellschaftlichen Umwälzungen, sondern die kleinen geheimen Wünsche des Individuums, der Hunger nach Radikalität und Gefühl, der in einer Forderung von damals bis heute überlebt hat: „Lebe deinen Traum“!

Buch: Gilbert Adair

Regie: Bernardo Bertolucci

Darsteller: Michael Pitt, Louis Garrel, Eva Green, Jean-Pierre Kalfon, Anna Karina, Jean- Pierre Léaud

Kamera: Fabio Cianchetti

Produktion: Recorded Picture Co., Hachette Première (F) u.a., Jeremy Thomas

Bundesstart: 22.01.2004

Start in Dresden: 22.01.2004

FSK: ab 16 Jahren