Miracle - Das Wunder von Lake Placid

Drama, USA 2004, 135 min

1980 zur Olympiade in Lake Placid war die sowjetische Mannschaft der klare Favorit im Eishockey. Doch der US-amerikanischen Mannschaft gelang das Kunststück, die Goldmedaillen zu gewinnen. Und genau davon handelt dieser Film, der damit selbst aber auch zum Politikum wird.
Die 70er - die USA sind durch Vietnamkrieg, Watergate, Inflation, Ölkrise, die sowjetische Afghanistan-Invasion und das Iran-Geiseldrama eine demoralisierte Nation. Diese kurze historische Einführung erfolgt elegant in der Titelsequenz und zeigt gleich wohin die Reise geht. Eishockey-Trainer Herb Brooks (Russell), ein Mann mit unkonventionellen Methoden, erhält den Auftrag, das US-Team für die Olympiade fit zu machen. So wählt er erst sieben Monate vor den Winterspielen das Nationalteam im Alleingang nach der Devise aus, „nicht die besten Spieler, sondern die richtigen zu finden“. Und für die Ausgewählten bedeutet dies knochenhartes Training bis zur Erschöpfungsgrenze und die volle Breitseite patriotischen Eifers. Das abschließende Finale, das auch historisch spannende Spiel gegen die als finster dreinblickenden Riesenkerle dargestellte sowjetische Mannschaft stellt dann auch den Höhepunkt sportlischer und patriotischer Gefühle dar.
Das ganze ist halbwegs straff inszeniert von Regisseur Gavin O'Connor (Tumbleweeds). Für Freunde des Eishockey auch voller toll choreographierter Momente. Aber im Gesamtkontext halt auch nicht jedermanns Sache.
ak