Barluschke - Psychogramm eines Spions

Dokumentation, Deutschland 1997, 90 min

Einer der Höhepunkte der diesjährigen BERLINALE war Thomas Heises Porträt eines Agenten mit sehr bewegter Vita. Eine fast die Dimensionen antiker Dramen erreichende Person.
Eingeführt wird Barluschke als Schöngeist in seiner Pariser Wohnung. Ausführlich gibt ihm Heise Raum über sich zu berichten und versucht dabei seine Masken zu durchdringen. Diesen Prozess erlebt der Zuschauer als spannenden Geschichtsunterricht oder Psychodrama.
Die Stationen dieses Lebens klingen wahnwitzig. Barluschke ist Agent der Stasi in den USA. Dort lernt er seine Frau kennen und heiratet sie unter falscher Identität. 1980 wird er in die DDR zurückgerufen, Frau und Kinder folgen. Das Leben auf dem heimatlichen Hof engt ein und ist durch traurige Geschichten belastet. Einen Geliebten setzt er seiner Frau vor die Nase an den heimischen Küchentisch. Barluschke bereitet seien Absprung vor und bietet sich dem CIA an. Im Westen arbeitet er für den BND. Nach der Wende verkauft er Waffen der NVA. Sein Freund stirbt, er ist HIV-positiv, seine Frau verläst ihn. Ein verkorkstes Leben?

Buch: Thomas Heise

Regie: Thomas Heise

Kamera: Peter Badel

Produktion: Frank Löprich

Bundesstart: 26.03.1998

Start in Dresden: 28.05.1998