Die Wanderschauspieler

Drama, Griechenland 1975, 230 min

In vier einmaligen Aufführungen präsentieren wir in unserer Filmkunst-Matinee im November das fast vierstündige Werk »Die Wanderschauspieler«, mit dem Regisseur Theo Angelopoulos 1975 der internationale Durchbruch gelang und das dem griechischen Kino weltweit zu neuem Ansehen verhalf. Sein filmischer Marathon führt den Zuschauer in die sonnenlos und winterlich dargestellte griechische Geschichte: In der Odyssee der Mitglieder einer Wanderbühne spiegelt sich das Schicksal eines ganzen Volkes zwischen 1939 und 1952. Immer wieder will die Gruppe in dieser Zeit das Volksstück »Golfo, die Schäferin« aufführen, doch äußere - zumeist politische - Zwänge verursachen stets einen vorzeitigen Abbruch...
In breitangelegten Sequenzen verbindet Angelopoulos den Alltag der Schauspieler und die Präsentation des Theaters mit griechischen Mythen, der Gegenwartsgeschichte und Vergangenheitserinnerungen seines Landes. Vielfach werden in einer einzigen Einstellung verschiedene Zeiten und Begebenheiten zu einem historisch assoziativen Gebilde verwoben, das die tragische Geschichte Griechenlands zwischen Fremdherrschaft, Diktatur und Demokratie reflektiert. So wird Theater zur realen Geschichte und Geschichte zum Theater.