Alles auf Zucker!
Thematisch waren Dani Levys Filme (»Stille Nacht«, »Meschugge«) bisher eher schwer angelegt. „Als nächstes drehe ich eine Komödie“, prophezeite er bei seinem Schauburg-Besuch zur Dresden-Premiere von »Väter« im September 2002. Nun hat er seine Komödie fertiggestellt - und was für eine: Jakob Zuckermann (Henry Hübchen) ein Jude? „Mit dem Club habe ich nichts zu tun“, verkündet „Jaeckie“ Zucker voller Inbrunst. Doch wenn er sich da mal nicht irrt. Im wahrsten Sinne des Wortes „spielend“ hat der zu DDR-Zeiten beliebte Sportreporter und Lebemann die Wende überstanden - doch jetzt steht ihm das Wasser bis zum Hals: Der Gerichtsvollzieher droht mit Knast und seine Frau Marlene (Hannelore Elsner) mit Scheidung. Für den gewitzten Billardspieler gibt es nur noch eine Hoffnung: Das mit 100.000,- ? dotierte „European Pool Turnier“! Leider stirbt unmittelbar vor Turnierbeginn Jaeckis Mutter. Und Mammas Testament hält eine besondere Überraschung parat: Das Erbe fällt ihren Söhnen nur dann zu, wenn sich die seit über 40 Jahren verfeindeten Brüder Samuel (Udo Samel) und Jakob versöhnen, das jüdische Gesetz einhalten und samt ihrer Familien sieben Tage strengste Totenwache halten. Während Marlene einen Crashkurs in Sachen jüdischer Tradition absolviert und die orthodoxe Verwandtschaft mit koscheren Häppchen versorgt, hat Jaecki ganz andere Probleme im Kopf. Das Billardtunier wurde soeben eröffnet…
Mit leichter Hand inszeniert, beschreibt Dani Levy voller Witz und Ironie den temporeichen Hürdenlauf seines Helden Jaeckie Zucker. Gänzlich unorthodox ist »Alles auf Zucker!« eine wunderbare Familienkomödie, die liebevoll vom Zusammenprall der Kulturen, von alten Freundschaften und neuen Liebesgeschichten im heutigen Deutschland erzählt.
Wer zu den ersten Zucker-Besuchern gehören und Jaeckies Geschichte zudem noch im alten Jahr erleben möchte, der sei herzlich zur exklusiven Preview am Mittwoch, dem 29. Dezember, 20.00 Uhr in die Schauburg eingeladen.
Buch: Dani Levy
Regie: Dani Levy
Darsteller: Henry Hübchen, Hannelore Elsner, Udo Samel, Golda Tencer-Szurmiej, Steffen Groth, Anja Franke, Sebastian Blomberg, Elena Uhlig, Rolf Hoppe, Inga Busch, Antonia Adamik, Axel Werner, Renate Krößner, Ghada Hammoudah, Tatjana Blacher
Kamera: Carl-Friedrich Koschnick
Musik: Niki Reiser
Produktion: X Filme, WDR, BR, arte, Manuela Stehr
Bundesstart: 06.01.2005
Start in Dresden: 06.01.2005