Aviator

Drama/Abenteuer, USA 2004, 166 min

Männer, das sind wir, wir schmeißen die Wurscht weg und fressen´s Papier. So oder so ähnlich war Howard Hughes drauf, als er sich jedoch jede erdenkliche Extra-Wurst, sei es in Papier oder in der Goldassiette, Dank Papas Boleros leisten konnte. Howard Hughes ist ein Kerl wie John Huston, nur noch cooler und an Vielseitigkeit kaum zu übertreffen, was nicht nur seinen Umgang mit der Damenwelt betrifft. Jaha, soll will doch fast jeder Mann sein, und dabei denkt er sich selbst beruhigend, solche Typen gibt es nur im Kino. Solche Kerle gibt es gewiss zu Hauf auf edlem Zelluloid, aber es gibt sie manchmal im wahren Leben, auch wenn sie am Ende erbärmlich scheitern, was wir aber erst gar nicht wissen wollen und uns Martin Scorsese dies freundlicherweise auch vorenthält. Mit 18 das Millionenerbe seines Vaters im Rücken, zieht es den jungen Howard Hughes (ja Mädels, Leonardo DiCaprio) von Milkcowblues-Texas nach Hollywood, wo er in den folgenden Jahren die Karriere zahlreicher Stars lanciert und Klassiker wie „Hell's Angels“ oder „Scarface“ auf die Leinwand zaubert. Nebenbei hat der zeitweilige Besitzer der RKO-Studios noch Zeit, Abenteuer als tollkühner Pilot zu absolvieren, Flugboote zu entwerfen, ganz nebenbei die TWA zu gründen, die Satellitentechnik anzukurbeln und feine Damen wie Ava Gardner (Kate Beckinsale) oder Katherine Hepburn (Cate Blanchett) zu beglücken. Äh Dräumschn. Martin Scorsese erweckt eine amerikanische Legende sowie das alte Hollywood zum Leben in dieser prima Zeitreise und Hommage an den amerikanischen Tausendsassa. „Für manche ist der Himmel die Grenze. Für ihn war er nur der Anfang.“ (Aber auch das Ende)