Clever & Smart

Komödie, Spanien 2003, 102 min

Da gehört schon ganz schön viel Mut oder Selbstüberschätzung dazu, solche Heiligtümer wie Clever & Smart in die Realität holen zu wollen. Nun sind die beiden spanischstämmigen nicht gleich Mickey Mouse und Donald Duck, die 100 pro das letzte Tabu der zivilisierten Welt brächen, wenn sie sich in die reale Welt begäben, aber bei derart überzeichneten Figuren wie Fred Clever und Jeff Smart ist erstarrende Skepsis schon angebracht. Clever & Smart haben aber den Checkpoint Charlie von Toon City in unsere Welt bereits passiert und wir können nix mehr dagegen toon. Aber in einem Punkt können wir aufatmen. Die Wahl der Akteure ist absolut klasse, die Maske leistet eine prima Arbeit und man identifiziert nicht nur Fred und Jeff als solche, sondern auch Mister L., Dr. Bakterius und Fräulein Ophelia auf den ersten Hinblicker. Gerade die Hauptfiguren, Benito Pocino als Clever und Pepe Viyuela als Smart, wissen voll und ganz zu begeistern. Schauspieler, Kulissen und Tricks erzeugen eine derartige Comic-Athmosphäre, die man vorher nicht für möglich hielt. Mütze weg! Auch andere Figuren des Zeichners Francisco Ibáñez wie der kurzsichtige kleine Mann, die Hausmeisterin und der betrügerische Gemüsehändler aus der Fischstraße 13 geben Gastauftritte. Die Transformation in die Dreidimensionalität ist schon eine delikate Angelegenheit, die man mit antiseptischen Vakuummatratzen behandeln sollte. Aber es gibt eben immer wieder deutsche Synchron-Penner, die uns gelungene ausländische Filme gehörig versauen. Säcke! So also müssen wir die seit 1972 liebgewonnenen Comic-Helden mit den Stimmen von Erkan und Stefan ertragen, was einen Besuch im Lichtspielhaus vollkommen unerträglich macht. Das ist absolut AA und wäre das gleiche, wenn plötzlich meine Mutter mit der Stimme von Wolfgang „Stumpi“ Stumph zu mir sprechen würde. Ba ba, bäggse und Widerwart.