Edith Piaf - Chanson der Liebe

Drama/Melodram, Frankreich 1946, 85 min

»Chanson der Liebe« ist ein Melodram aus jener Zeit, als die französische Filmklassik ihrem Höhepunkt entgegenging. Marcel Carné hatte gerade »Les enfante du paradis« herausgebracht. Jean Dellanoy schickte sich an, Sartres »Das Spiel ist aus« zu verfilmen und Jean Cocteaus erster eigener Film »La belle et la bete« kam ins Kino.
Zur gleichen Zeit, im Paris des Jahres 1946, feierte eine Künstlerin ihr Filmdebüt, die als Sängerin bereits weltberühmt war: Edith Piaf. »Chanson der Liebe« wurde zum Triumph für die Piaf, die sich als hinreißende Schauspielerin entpuppte.
Ein mit einer herrlichen Stimme gesegnetes Mädchen aus der Provinz wird in Paris als Sängerin für eine Stummfilmdiva ausgenutzt, weil deren Karriere sonst den Übergang zum Tonfilm nicht überstanden hätte. Die Geschichte vom Stimmverkauf - der zugleich ein Seelenverkauf ist - wird geschickt als „Film im Film“ aufbereitet. So bietet der liebenswerte alte Film nicht nur ein Wiedersehen mit Edith Piaf, sondern gewährt auch Einblicke in die Filmproduktion in jener Umbruchsphase.
Doch nicht nur die schauspielerische Leistung der Edith Piaf beeindruckte die Kritiker. Auch ein (damals) unbekannter Yves Montand zeigte in seiner ersten Filmrolle sein Talent.