Schraege Zeit

Dokumentation/Drama, Deutschland 2004, 89 min

Punk in der Zone, das war schon etwas Besonderes. Legendär geworden ist etwa das Bild des Gitarristen von “Firma“ auf der Kanzel der Berliner Samariterkirche. Gerade in der Hauptstadt erblühte der Punk geradezu zur Sub-Hochkultur. Der Film von Ólafur Sveinsson zeigt, fast schon dokumentarisch, verrückte, gefährliche und vor allem auch lustige Momente aus dem Leben der Band “Der demokratische Konsum“. In den 80ern in Ostberlin gegründet, lebte die Clique ein Leben voller Sex. Sie veranstalteten Ausstellungen und Konzerte, wo es nur ging. Sie trieben Handel mit allem, was es nicht gab und verdienten irre viel Geld dabei. Sie fuhren mit ausgemusterten Autos des Politbüros durch die Gegend und immer wieder einmal waren sie auf der Flucht vor Stasi und Polizei. Schließlich war allen klar, dass sie den berühmten Sprung über die Mauer wagen mussten. Als dann der 9. November kam, war wieder keiner von ihnen richtig vorbereitet. Der Film begleitet sie über diesen Tag hinaus und zeigt dabei einige wahrhaft irrwitzige, deutsche Lebensläufe. Dabei beruft er sich auf Erinnerungen seiner Protagonisten und absolut außergewöhnliches Archivmaterial von zumindest ungewöhnlicher Qualität.

Regie: Olafur Sveinsson

Kamera: Halldor Gunnarsson

Musik: Simon Stockhausen

Produktion: Tag/Traum

Bundesstart: 01.09.2005

Start in Dresden: 20.10.2005