Von Mauern und Favelas - Polizeigewalt in Rio de Janeiro

Dokumentation, Brasilien/Deutschland 2005, 60 min

“Ich sah Körper in eine Decke gewickelt. Daraus tropfte Blut. Mir wurde schwarz vor Augen. Das war, nachdem das mit meinem Sohn passierte.“(Marcia Oliveira Jacintho). Marcia lebt in einer Favela Rio de Janeiros. Ihr Sohn gehört zu den 1193 Menschen, die im Jahr 2003 in der Stadt des Karnevals von der Polizei erschossen wurden. Obwohl Brasiliens Polizei bereits seit langem den Ruf hat, eine der gewalttätigsten Ordnungsmächte weltweit zu sein, nahm die Mordrate in den letzten Jahren weiter drastisch zu. Opfer sind vor allem junge Schwarze aus den Armengemeinden.
In dieser Dokumentation einer deutsch-brasilianischen Koproduktion der Filmkollektive AK KRAAK (Berlin), aTreVer und TV Tagarela (Rio de Janeiro) kommen AktivistInnen gegen Gewalt zu Wort, aber vor allem berichten die Favela-BewohnerInnen selbst über ihre alltäglichen Erlebnisse und ihren Kampf um Gerechtigkeit. Der Film beeindruckt durch seine Nähe und gibt denen eine Stimme, die sonst nie Gehör finden.

Regie: Susanne Dzeik, Kirsten Wagenschein, Marcio Jeronimo

Bundesstart:

Start in Dresden: