Drum Bun - Gute Reise

Das Spielfilmdebüt von Robert Ralston entführt uns aus soliden mitteleuropäischen Lebensabläufen in eine scheinbar ganz andere Welt. Das freie, wilde Leben jenseits der Pusta. Es trifft sozusagen im wahrsten Sinne des Wortes preußische Buchhaltermentalität auf ungarisch-rumänische Genügsamkeit und chaotische Liebenswürdigkeit.
Aber der Reihe nach. Martin erfährt, dass sein ungeliebter Vater in Rumänien bei einem Jagdunfall ums Leben gekommen ist. Der Vater muss nach Hause geholt werden, also einmal Dracula und zurück bitte! Mit dem Flugticket klappt alles ganz gut, doch schon am Flughafen geht seine Brieftasche mit allen Papieren verloren. Aber er ist ja clever und so hat er sein Bargeld in einem Geheimversteck unter seinem Hemd verpackt. Doch ohne Papiere kein Auto und so gerät er gleich an zwei zwielichtige Rumänen, die ihm sehr teuer eine Schrottkarre vermieten. Alles könnte jetzt schnell gehen, doch auch die rumänischen Behörden und die Krankenhausverwaltung sehen das ganz anders. Denn ab jetzt jagt er nur noch die Asche und eine ungarische Witwe. Und das Auto gibt natürlich auch seinen Geist auf.
Aus dem Blitztrip wird ganz schnell eine Odyssee, die dank des Pärchens Agi und Imi, die ihn als Anhalter im Auto mitnehmen, zu einer zwar anstrengenden aber sehr unterhaltsamen Reise durch ein ungewöhnliches Land wird. Mit Menschen, deren Tag anders abläuft und einer Natur, die so großartig und strahlend unberührt scheint.
Das Ganze ist recht locker gespielt, man merkt, dass vieles mit Improvisation ablief, was dem Film aber gut tat. Auch die hervorragenden Schauspieler sind ein echter Glücksgriff.
Fazit also: ein tolles Hauptdarsteller-Trio, wunderschöne Landschaften und eine reizvolle Geschichte. Kurzum ein seltener Fall einer humorvollen deutschen Culture-Clash Komödie. Gründe genug für ein schönes Kinoerlebnis.