Die Hochzeit des Figaro
Jean-Pierre Ponelle, der in Salzburg eine gefeierte Figaro-Inszenierung zur Aufführung gebracht hatte, verfilmte im Auftrag des ZDF die Oper 1976 in den Londoner Shepperton Studios. Er beschloss, hierfür die Möglichkeiten des Mediums zu nutzen und setzte das Geschehen mit einer anderen, äußerst prominenten Besetzung, die so zum ersten Mal zusammen auftreten konnten, und mit dem Einsatz von Rückblende, slowmotion, Rückprojektion und subjektiver Kamera wirkungsvoll in Szene. Dietrich Fischer-Dieskau und Hermann Prey waren zum ersten Mal gemeinsam in einer Inszenierung zu sehen, und dem deutschen Publikum konnte erstmals die neuseeländische Sängerin Kiri Te Kanawa, in England bereits ein Star, vorgestellt werden.
Die Hochzeit des Figaro ist das Mittelstück einer Trilogie über das Leben Figaros, deren erster Teil Der Barbier von Sevilla ist. Mozarts lange Suche nach einer geeigneten Textfassung für eine Oper, die der erfolgreichen Entführung aus dem Serail folgen sollte, gestaltete sich schwierig. In der Zusammenarbeit mit da Ponte gelang es, einige Entwürfe, Fragmente und Einakter zu einem Libretto zu verschmelzen, die da Ponte ökonomisch entschlackt und in seiner sozialpolitischen Brisanz entschärft hatte. Die Partitur stellte Mozart in nur sechs Monaten fertig, zwei Tage später, am 29. 4. 1786, erfolgte die auf Wunsch des Kaisers anberaumte Uraufführung.
Der Form nach ist Figaro eine Opera buffa mit den seit der Commedia dell’arte bekannten Spannungen zwischen Herren und Dienern. Die Oper wurde in Wien zunächst neunmal gespielt.
Buch: Jean-Pierre Ponnelle
Regie: Jean-Pierre Ponnelle
Darsteller: Hermann Prey, Mirella Freni, Dietrich Fischer-Dieskau, Almaviva Kiri Te Kanawa, Maria Ewing, Janet Perry
Bundesstart: 03.09.2006
Start in Dresden: 06.05.2007