Absolute Wilson

Dokumentation, USA/Deutschland 2006, 101 min

Der Film erzählt die Geschichte eines Kindes, das im fundamentalistischen und von Rassendiskriminierung geprägten Waco, Texas, aufwuchs und dessen Kindheit von seiner Lernschwäche und seiner Sehnsucht nach der Liebe des Vaters geprägt war. Aus dem später ein junger Mann wurde, der seine Befreiung in der Kunstszene des New Yorks der sechziger Jahre fand. Und der heute zu den ungewöhnlichsten Künstlern unserer Zeit zählt: Robert Wilson. Er ist ein herausragender Vertreter der zeitgenössischen Avantgarde und als kreativster Kopf des neueren Surrealismus bekannt.
Seine Werke setzen sich über die Grenzen von Raum und Zeit hinweg, erschaffen Bilder von erstaunlicher Schönheit. Solch sensationelle, internationale Erfolge wie »Deafman Glance« (1970), »Einstein on the Beach« (1976), »Black Rider« (1991) und »The Civil Wars« (1983) rühmen ihren Schöpfer für dessen sprühenden Geist und seine bewegenden Emotionen. Menschen die ihn kennen, sprechen von ihm als ein hypnotisierendes, visuelles Genie, andere verurteilen seine Produktionen als extravagant und kostspielig. Umstritten, beeindruckend, widersprüchlich, nicht zu klassifizieren. Das alles trifft auf ihn zu, während er das Dilemma des Künstlers selbst wie folgt zusammenfasst: “Manchmal fragt man sich ’Was soll ich als nächstes tun?’ …und man überlegt, was das Richtige wäre. Doch oft sollte man sich eher überlegen, ’was wäre das Falsche, was sollte ich nicht tun’…und genau das dann in die Tat umsetzen.“
Weil Wilson auch ein sehr schwer zugänglicher Mensch ist, erzählt die Regisseurin Otto-Bernstein die Geschichte eines Visionärs, welcher der verbalen Kommunikation misstraut und von einem Verlangen angetrieben wird, immer wieder neue Wege der Kommunikation zu suchen, um sich der Umwelt mitzuteilen. So bleibt es nicht aus, dass der Film mehr von ihm als mit ihm spricht. Zumeist über ihn reden u.a. die Sänger Tom Waits & David Byrne, der Komponist Philipp Glass, die Autorin Susan Sontag oder auch die Opernsängerin Jesse Norman.
C. Fredo.
Alpa Kino

Buch: Katharina Otto-Bernstein

Regie: Katharina Otto-Bernstein

Darsteller: Robert Wilson, David Byrne, Susan Sontag, Tom Waits

Kamera: Eric Seefranz, Ian Saladyga

Produktion: Katharina Otto-Bernstein, Penny Stankiewicz

Bundesstart: 12.10.2006

Start in Dresden: 12.10.2006

FSK: ab 6 Jahren