Rache ist sexy
Gute Filme zeichnen sich durch ein ausgewogenes Maß an allerlei Befriedigung aus. Hier kommt zunächst der männliche Voyeur zum Zug. Falls er die Vorliebe unzähliger Kollegen teilt, die gern und oft jungen, gutgebauten Mädchen beim Sporttreiben zuschauen. John Tucker aber teilt noch mehr. Er teilt mit eben jenen Mädchen auch sein Bett. Nun ja, mitunter auch bloß die Umkleidekabine oder den Schreibtisch. Trieb und Not machen erfinderisch. Irgendwann hatte er sie alle. Inklusive der Einwechselspielerinnen, Chefcheerleaderin oder der abgelösten Highschoolqueens. John Tucker ist der Held aller Achtzehnjährigen und er, das erübrigt sich fast zu sagen, sieht unglaublich gut aus. Somit trainiert er nicht bloß erfolgreich das Basketballteam, sondern bereitet all die vielen Mädels auf das Leben da draußen vor. Denn das wichtigste zu erreichende Ziel an einer amerikanischen Highschool ist ein attraktives Date, wenn möglich mit schnellem, ungewöhnlichem Sex. Wie im richtigen amerikanischen Leben. Doch alles ist nur gut in Maßen. Als der gute Tucker einer gewissen sexuellen Übertreibung zu verfallen droht, beginnt die eigentliche Geschichte. Und hier kommt die Schadenfreude dran. Sie soll befriedigt werden, als Carrie, Heather und Beth einander auf die Pelle rücken. Aber es bleibt nicht beim gegenseitigen Augen auskratzen. In tief empfundener Trauer über soviel gemeinsam geteiltes Leid auf Tuckers Pritsche fassen die betrogenen Blondinen den Plan zu einem echten Schlampenkrieg. Man müsste den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Und die neue Schülerin Kate soll die holde Maid werden, die John Tucker unter sorgfältiger Anleitung das Herz bricht. Top, die Wette gilt. Kate willigt gern ein, denn es gilt neue Freundinnen in ungewohnter Umgebung zu finden. Nebenher kann sie ein wenig auffallen, gesehen werden. Was wäre ein schönerer Start?
Geschultes Highschool-Publikum kennt die Antwort. Noch besser würde es laufen, wenn Kate sich nicht Hals über Kopf in Tucker verlieben würde. Und bestimmt grandios, wenn sie nicht just mit Tuckers jüngerem Bruder Scott zusammen wäre. Nach einigen dutzend Tiefschlägen unter die Gürtellinien aller Beteiligten gelangen die Mädels endlich zur Befriedigung ihres allzu verständlichen Unmutes. Einer auf Allen? Alle auf Einen! Der Filmtitel verspricht den finalen Highschoolsadismus. Herrliches Happy End.
Buch: Jeff Lowell, Larry Stuckey
Regie: Betty Thomas
Darsteller: Jesse Metcalfe, Brittany Snow, Ashanti, Sophia Bush, Arielle Kebbel, Penn Badgley, Jenny McCarthy, Fatso Fasano, Kevin McNulty, Patricia Drake
Kamera: Anthony B. Richmond
Musik: Richard Gibbs
Produktion: Van Prods., Ltd., Bob Cooper, Michael Birnbaum
Bundesstart: 18.01.2007
Start in Dresden: 18.01.2007