Black Christmas

Thriller, Kanada/USA 2006, 100 min

Stell dir vor, du bist eines von diesen schnittigen, blonden, bauchfreien Ex-Models und keiner ruft dich an. Um dich mal so richtig zu ermorden. Oder um dir wenigstens eine Hauptrolle anzubieten, in der du ermordet wirst. So muss sich Katie Cassidy gefühlt haben, nachdem Tommy recht unspektakulär Katies kleine Nebenrolle beendete. Tut, tut, tut… Tommy war der Telefonkiller in dem grauenvoll falsch verbundenen »Unbekannter Anrufer«. Jetzt ist Katie Cassidy zurück und mit ihr eine ganze Schar fröhlicher Mädchen. Allesamt potentielle Obduktionsfälle. Und es scheint, als habe Katie ein Telefonier-Gesicht. Jedenfalls wurden wieder ein Haus, ein Telefon, sowie ein neuer Anrufer gecastet. Letzterer heißt hier Billy, hatte eine schwere Kindheit und brachte deswegen in dem besagten Haus seine Mutter und ihren Liebhaber um. Doch das nur am Rande, damit gleich klar ist, warum die weiße Weihnacht heuer ausfällt. Apropos, Halloween ist so ein überladenes Fest und eh' schon längst vorbei. Noch ein Grund mehr, um am Heiligabend eine feuchtfröhliche Slayer-Sause im Schwesternheim zu feiern. Denn Billys ehemaliges Zuhause ist jetzt das Ferienheim einer Schwesternschaft und als Haus eine echte Zumutung. Selbst außerirdische Killertomaten würden es zielsicher anfliegen können, weil allein der Weihnachtsschmuck außen herum den Strombedarf einer mittleren Kleinstadt deckt. Umso finsterer sind die Ecken, in denen sich Schlitzer-Bill herumdrückt. Er ist überall und nirgends, eben ein echter Creeper. Er telefoniert wild herum, stiert durch alle unmöglichen Öffnungen und heizt den Schwestern ordentlich ein. Während die noch Geschenke auswickeln, ist er bereits dabei, erste überflüssig gewordene Körperteile frisch zu verpacken. Wie im Advent üblich, wird hier ein jeder reich beschenkt. Man kennt das. Erst albern sie rum, später überkommt sie die Bescherungs-Angst und dann sind sie todmüde. So hat Billy leichtes Spiel, Schwester für Schwester über die Klinge springen zu lassen. Wer noch einen echten Anreiz zum Kinobesuch sucht, kann sich ja an den „order of death!“ Listen beteiligen. Das Internet macht's möglich. Man stelle sich bloß mal vor, Billy schlachtet zwei Schwestern gleichzeitig, dann raschelt's aber im Kino. C.Fredo
alpa kino